Krankheit oder Einsamkeit
Medizinethikerin Buyx appelliert an die Menschen, mehr Verantwortung zu übernehmen

Die frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Buyx, hat die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, in Gesundheitsfragen mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und selbstbestimmt zu handeln - etwa im Umgang mit Einsamkeit. Dagegen könne weder der Staat noch ein Arzt Lösungen liefern, sagte die Medizinethikerin dem Magazin "Der Spiegel".

    Die Medizinethikerin Alena Buyx
    Die Medizinethikerin Alena Buyx (picture alliance / dts-Agentur / -)
    Buyx bezeichnete Einsamkeit als "Geißel der Menschheit" und als wenig erfassten Krankheitsfaktor. Die moderne Welt fördere Einsamkeit: "Kneipen sterben, die Bindungskraft der Kirchen lässt nach, wir hängen lieber vor Netflix, als gemeinsam ins Kino zu gehen." Jeder müsse Verantwortung übernehmen, um dagegen anzugehen, meinte Buyx. Sie forderte die Menschen auf, sich aktiv um soziale Beziehungen zu kümmern, und verwies auf Sportvereine für Jugendliche sowie auf Nachbarn.

    Patientenverfügungen abschließen

    Mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft appellierte die Medizinethikerin an die Menschen, Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen für den Fall schwerer Krankheiten zu erstellen. Ärzte sollten die Wünsche ihrer Patienten kennen. Buyx warb dafür, im Freundes- und Bekanntenkreis offener darüber zu sprechen, was in einer Patientenverfügung stehen solle.
    Diese Nachricht wurde am 21.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.