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Medizinhistoriker
Ebola und die Geschichte der Seuchen

Morgen wollen die EU-Außenminister weiter über Maßnahmen zur Bekämpfung von Ebola und zum Schutz der eigenen Bevölkerung beraten. Frank-Walter Steinmeier sagte dazu in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", die Seuche sei von allen unterschätzt worden, und forderte ein stärkeres Engagement der internationalen Gemeinschaft.

Der Medizinhistoriker Robert Jütte im Gespräch mit Karin Fischer |
    Ein Schild in Liberia warnt vor Ebola. In Westafrika sind bislang rund 3.000 Menschen an dem Virus gestorben.
    Ein Schild in Liberia warnt vor Ebola. (AFP / Pascal Guyot)
    Inzwischen sind bereits 165 Ärzte und Schwestern aus Kuba in Sierra Leone tätig, weitere sollen in Liberia und Guinea helfen. Und Kanada testet derzeit einen Impfstoff, der vielleicht schon bald der WHO zur Verfügung gestellt werden kann.
    Ebola ist eine Erkrankung, die bislang nicht medizinisch behandelbar war, und damit vergleichbar den großen Seuchen vergangener Jahrhunderte wie Pest oder Cholera. Deshalb ist der Blick des Medizinhistorikers hilfreich. Robert Jütte leitet seit 1990 das Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart und forscht vor allem zur Sozial- und Wissenschaftsgeschichte der Medizin und zur Alltags- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit.
    Karin Fischer hat Robert Jütte zu den gesellschaftlichen Folgen von Ebola und zur Vergleichbarkeit von Seuchen befragt: Sie können das Gespräch mindestens fünf Monate in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.