Brief an Bundeskanzler Scholz
Mehr als 100 Organisationen sehen Einsatz gegen rechts bedroht

Mehr als 100 Vereine und Stiftungen sehen ihr Engagement gegen Rechtsextremismus akut gefährdet und haben sich in einem Brief an Bundeskanzler Scholz gewandt. Darin fordern die überwiegend in Ostdeutschland aktiven Organisationen die Regierung zu einer raschen Reform des Gemeinnützigkeitsrechts auf.

24.06.2024
    Blick in eine große Menschenmenge. Zu sehen sind viele Fahnen und ein großes rotes Banner.
    Die Unterzeichner befürchten, dass sie mit der Aberkennung ihrer Gemeinnützigkeit rechnen müssen, wenn sie beispielsweise Demonstrationen organisieren. (picture alliance / dpa / Markus Scholz)
    Nur so könne verhindern werden, dass in den nächsten Monaten immer mehr Vereine Probleme bekämen und sich zurückzögen, zitiert das Nachrichtenmagazin Der Spiegel aus dem Schreiben. Konkret befürchten die Unterzeichner, dass sie mit der Aberkennung ihrer Gemeinnützigkeit rechnen müssen, wenn sie sich politisch engagieren oder Demonstrationen organisieren.
    Hintergrund ist ein Urteil des Bundesfinanzhofs zur globalisierungskritischen Organisation Attac von 2019. Demnach sind Tätigkeiten, die darauf abzielen, politische Entscheidungen und die öffentliche Meinung zu beeinflussen, nicht gemeinnützig. Damit entfällt der Anspruch auf Steuervorteile. SPD, Grüne und FDP haben sich im Koalitionsvertrag zwar auf eine Reform geeinigt, diese aber bisher nicht umgesetzt.
    Diese Nachricht wurde am 24.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.