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Brasilien
Mehr als 100 tote Flussdelfine nach Hitze und Dürre am Amazonas

Inmitten einer extremen Trockenperiode mit hohen Temperaturen sind im brasilianischen Amazonasgebiet mehr als 100 tote Süßwasserdelfine entdeckt worden. Die verendeten Tiere seien im Laufe der vergangenen Woche im Lago Tefé gefunden worden, teilte das Forschungsinstitut Mamirauá mit.

    Ein Amazonas-Delfin in Rio Negro, Brasilien. Das Tier mit einer langen, schwertartigen Schnauze schaut aus dem Wasser und hat den Mund geöffnet.
    Ein Amazonas-Delfin in Rio Negro, Brasilien (Archivbild). (picture alliance / blickwinkel / F. Neukirchen / F. Neukirchen)
    Die genaue Todesursache müsse noch ermittelt werden. Es sei allerdings davon auszugehen, dass sie im Zusammenhang mit der aktuellen Hitze und Trockenheit in der Region stehe. Zuletzt waren in dem See Wassertemperaturen von mehr als 39 Grad gemessen worden.
    Zunächst werde man versuchen, die toten Tiere zu bergen. Bevor man die lebenden Delfine in andere Flüsse bringe, müsse man dort die Wasserqualität prüfen, sagte ein Mitarbeiter des Forschungsinstituts.

    Amazonasgebiet leidet unter Hitze und Dürre

    Das Amazonasgebiet leidet derzeit unter hohen Temperaturen und einer schweren Dürre. Viele Flüsse in der Region führen deutlich weniger Wasser als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die normale Trockenzeit wird derzeit noch von El Niño verstärkt. Das alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen sorgt unter anderem im Norden Brasiliens für mehr Trockenheit und Hitze.
    Im brasilianischen Bundesstaat Amazonas hat die Regierung im Laufe der vergangenen Tage für 17 der 62 Bezirke den Notstand ausgerufen, weitere 38 wurden in den Alarmzustand versetzt. Die Behörden verteilten in den betroffenen Gebieten Trinkwasser, Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel. Zudem soll es Unterstützung für die Bauern und Fischer in der Region geben.