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Rosch Haschana
Mehr als 35.000 chassidische Juden zu Neujahrsfest in der Ukraine

Trotz des Krieges haben sich mehr als 35.000 jüdische Pilger in der ukrainischen Stadt Uman versammelt. Chassidische Juden aus aller Welt feiern dort seit Freitag das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana.

    Ein alter chassidischer Jude mit langem Bart ist im Profil zu sehen. Dahinter eine Straße in der ukrainischen Stadt Uman, durch die viele Juden ziehen.
    Chassidische Juden in der ukrainischen Stadt Uman zur Feier des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana (picture alliance / AA / Wolfgang Schwan)
    Die meisten Pilger kamen nach Angaben der Ukraine aus Israel, den USA und europäischen Ländern. Jedes Jahr pilgern chassidische Juden am jüdischen Neujahrsfest in die Stadt, um das Grab von Rabbi Nachman zu besuchen, dem Gründer der ultraorthodoxen Strömung.
    Zum Schutz der Pilger wurden "mobile Schutzeinrichtungen aus Beton" installiert. Rund tausend Sicherheitskräfte sind für das Ereignis im Einsatz. Zudem gilt eine nächtliche Ausgangssperre, der Verkauf von Alkohol ist verboten.
    Ukrainische und israelische Behörden hatten die Gläubigen aufgerufen, aus Sicherheitsgründen auf die Feierlichkeiten zu verzichten. Die Stadt in der Zentral-Ukraine ist zwar relativ weit von der Front entfernt, trotzdem war Uman mehrfach von Angriffen russischer Raketen und Drohnen betroffen.
    Vor dem jüdischen Neujahrsfest empfing der ukrainische Präsident Selenskyj in Kiew Vertreter der jüdischen Gemeinden des Landes. Er wünschte ihnen ein gutes neues Jahr und dankte auch den jüdischen Soldaten in der ukrainischen Armee für ihren Einsatz.
    Diese Nachricht wurde am 19.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.