Die Organisation teilte mit, die Zahl basiere auf neuen Berechnungen von Vertretern der betroffenen Provinz. Demnach wurden durch den Erdrutsch mehr als 150 Häuser verschüttet. Bislang wurden erst wenige Leichen aus den Erdmassen geborgen. Die Rettungskräfte sollen die Hoffnung aufgegeben haben, weitere Überlebende zu finden. Zahlreiche Bewohner der Katastrophenregion wurden in sichere Gebiete gebracht. In dem betroffenen Dorf sollen mehr als 3.800 Menschen gelebt haben.
Felsbrocken, Erdklumpen und entwurzelte Bäume waren am frühen Freitagmorgen auf das Dorf an einem Hang gestürzt, als viele Dorfbewohner schliefen. Das Gemisch aus Erde und Trümmern liegt nun sechs bis acht Meter hoch. Schweres Gerät zur Räumung ist in dem gebirgigen Gebiet noch nicht eingetroffen, auch die Zufahrtsstraße ist durch den Erdrutsch beschädigt worden. Die Rettungsbemühungen der Helfer werden zudem durch instabiles Erdreich erschwert, der Boden ist immer noch in Bewegung.
Regenfälle und Erdbeben
Der Inselstaat Papua-Neuguinea hat zehn Millionen Einwohner und liegt nördlich von Australien. Wegen seiner Nähe zum Äquator sind heftige Regenfälle keine Seltenheit. In diesem Jahr gab es bereits mehrere intensive Regenfälle und Überschwemmungen. Im März kamen mindestens 23 Menschen bei einem Erdrutsch in einer nahegelegenen Provinz ums Leben.
Zudem liegen die Inseln auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einer der seismisch aktivsten Gegenden der Erde. Immer wieder kommt es zu Erdbeben, so zuletzt vor wenigen Tagen, als ein Beben der Stärke 4,5 die Provinz Enga erschütterte. Ob die Erdstöße mit dem nun erfolgten Erdrutsch in Zusammenhang stehen, ist unklar.
Diese Nachricht wurde am 26.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.