Der Albumtitel ist leicht irreführend, denn "gone", also vorbei, sind die Tage von Haim ganz und gar nicht. Für die drei Schwestern fing der Spaß ja Anfang 2013 gerade erst an, als sie von der Presse in Amerika und Europa wegen ein paar veröffentlichter Songs ekstatisch bejubelt worden waren. Mit "Days Are Gone" hat die Band nun etwas Vorzeigbares in der Hand: ihr erstes Album. Neulinge im Musikzirkus sind Este, Danielle und Alana aber nicht. Als Kinder haben sie mit ihren Eltern in einer Coverband gespielt, erzählt Danielle.
"Mit meinen Eltern in einer Band zu spielen war so cool, es war unsere Version von Camping und Angeln. Außerdem haben meine Eltern einen tollen Musikgeschmack und haben nur die besten Sachen gespielt: Rolling Stones, Chaka Khan, Tina Turner usw. Das war unsere Kindheit: Abwaschen zu Discomusik."
Gegen so viel guten Geschmack in puncto Musik kann man schwer rebellieren – also gründeten die drei 2006 in logischer Konsequenz eine eigene Band. So richtig ernst wurde es mit Haim aber erst, nachdem Este ihren Uniabschluss gemacht und Danielle sich mit anderen Musikern ausprobiert hatte.
"Ich hab schon mit anderen Leuten in Bands gespielt, aber mit meinen Schwestern ist es viel einfacher. Manchmal ist es fast ein bisschen unheimlich, z. B. wenn auf der Bühne etwas schief geht und wir wissen sofort, was zu tun ist, ohne darüber zu sprechen. Dann bin selbst ich überrascht. Unsere Bandchemie ist schon erstaunlich."
Die Chemie zwischen den dreien zeigt sich auch bei Interviews. Sie beenden gegenseitig ihre Sätze, bestätigen die Aussagen der anderen. Ihre Outfits entsprechen dem Rockchic-Image: Lederjacke, knallpinker Lippenstift, offene lange Haare. Sie wirken ein wenig müde, sind aber trotzdem gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt. Alle drei singen und beherrschen übrigens mehrere Instrumente. Die Songs schreiben sie zusammen.
"Es ist ein natürlicher Prozess. Man kann sich nicht hinsetzen und sagen: Heute schreibe ich einen Song. Das funktioniert nicht. Meistens hat einer eine Idee für eine Melodie oder einen Drumbeat und dann machen wir etwas daraus. Später hört man sich das nochmal an und baut es aus. Es ist ein bisschen wie ein Puzzle. Manchmal hat einer eine schlechte Idee, aber wir probieren es trotzdem. Das ist das Wichtigste, immer ausprobieren."
In ihren Songs mischen sie alles, was sie unter die Finger bekommen: Zum Klassikrock ihrer Kindheit gesellt sich 90er-R'n'B, Grunge, West-Coast-Hip-Hop und 80er-Pop. Dabei heraus gekommen ist ein Album voller potenzieller Ohrwürmer. Ihre clevere Kombination von Bekanntem mit frischer, persönlicher Note macht die Songs unwiderstehlich. Sie klingen mal nach Glamrock, mal nach Funk oder Electro-Pop. Dazu haucht Danielle ihre Mädchen-Texte über Liebe, Hoffnung und Rache ins Mikro.
Haim ist so was wie der Band-gewordene Zeitgeist: Alles kann, nichts muss. Sie haben keine Berührungsängste. Es gibt keine peinliche Lieblingsmusik mehr, die man vor den coolen Freunden ganz hinten im Plattenregal verstecken muss. Sich gegen den Mainstream abgrenzen? Nicht nötig, wenn man ihn einfach besser machen kann. Erst kürzlich haben sie bei einem Auftritt eine vollkommen unironische Coverversion des Miley Cirus Songs "Wrecking Ball" dargeboten. Haim, so scheint es, sind einfach zu gut, um sofort wieder in der Versenkung zu verschwinden, sobald sich der Hype gelegt hat.
"Mit meinen Eltern in einer Band zu spielen war so cool, es war unsere Version von Camping und Angeln. Außerdem haben meine Eltern einen tollen Musikgeschmack und haben nur die besten Sachen gespielt: Rolling Stones, Chaka Khan, Tina Turner usw. Das war unsere Kindheit: Abwaschen zu Discomusik."
Gegen so viel guten Geschmack in puncto Musik kann man schwer rebellieren – also gründeten die drei 2006 in logischer Konsequenz eine eigene Band. So richtig ernst wurde es mit Haim aber erst, nachdem Este ihren Uniabschluss gemacht und Danielle sich mit anderen Musikern ausprobiert hatte.
"Ich hab schon mit anderen Leuten in Bands gespielt, aber mit meinen Schwestern ist es viel einfacher. Manchmal ist es fast ein bisschen unheimlich, z. B. wenn auf der Bühne etwas schief geht und wir wissen sofort, was zu tun ist, ohne darüber zu sprechen. Dann bin selbst ich überrascht. Unsere Bandchemie ist schon erstaunlich."
Die Chemie zwischen den dreien zeigt sich auch bei Interviews. Sie beenden gegenseitig ihre Sätze, bestätigen die Aussagen der anderen. Ihre Outfits entsprechen dem Rockchic-Image: Lederjacke, knallpinker Lippenstift, offene lange Haare. Sie wirken ein wenig müde, sind aber trotzdem gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt. Alle drei singen und beherrschen übrigens mehrere Instrumente. Die Songs schreiben sie zusammen.
"Es ist ein natürlicher Prozess. Man kann sich nicht hinsetzen und sagen: Heute schreibe ich einen Song. Das funktioniert nicht. Meistens hat einer eine Idee für eine Melodie oder einen Drumbeat und dann machen wir etwas daraus. Später hört man sich das nochmal an und baut es aus. Es ist ein bisschen wie ein Puzzle. Manchmal hat einer eine schlechte Idee, aber wir probieren es trotzdem. Das ist das Wichtigste, immer ausprobieren."
In ihren Songs mischen sie alles, was sie unter die Finger bekommen: Zum Klassikrock ihrer Kindheit gesellt sich 90er-R'n'B, Grunge, West-Coast-Hip-Hop und 80er-Pop. Dabei heraus gekommen ist ein Album voller potenzieller Ohrwürmer. Ihre clevere Kombination von Bekanntem mit frischer, persönlicher Note macht die Songs unwiderstehlich. Sie klingen mal nach Glamrock, mal nach Funk oder Electro-Pop. Dazu haucht Danielle ihre Mädchen-Texte über Liebe, Hoffnung und Rache ins Mikro.
Haim ist so was wie der Band-gewordene Zeitgeist: Alles kann, nichts muss. Sie haben keine Berührungsängste. Es gibt keine peinliche Lieblingsmusik mehr, die man vor den coolen Freunden ganz hinten im Plattenregal verstecken muss. Sich gegen den Mainstream abgrenzen? Nicht nötig, wenn man ihn einfach besser machen kann. Erst kürzlich haben sie bei einem Auftritt eine vollkommen unironische Coverversion des Miley Cirus Songs "Wrecking Ball" dargeboten. Haim, so scheint es, sind einfach zu gut, um sofort wieder in der Versenkung zu verschwinden, sobald sich der Hype gelegt hat.