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Mehr Aufmerksamkeit für den Frauenfußball
"Es liegt auch in der Verantwortung der Medien"

Gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden bewirbt sich der DFB um die Frauenfußball-WM 2027 - ein Großevent, das dem Frauenfußball in Deutschland wieder mehr Aufmerksamkeit bringen wird. Carina Sophia Linne vom Zentrum für deutsche Sportgeschichte sagte im Dlf, dass auch die Medien ihren Beitrag dazu leisten müssten.

Carina Sophia Linne im Gespräch mit Matthias Friebe |
Die deutschen Fußballerinnen nach dem Sieg gegen Nigeria bei der FIFA Frauen WM in Grenoble
Carina Sophia Linne vom Zentrum für deutsche Sportgeschichte wünscht sich mehr mediale Aufmerksamkeit für den Frauenfußball. (AFP / Jean-Pierre Clatot )
Man erhofft sich durch die Austragung der WM einen erneuten Schub für den Sport, der trotz aller Erfolge nicht die gewünschte Aufmerksamkeit besitzt. Carina Sophia Linne vom Zentrum für deutsche Sportgeschichte hat sich intensiv mit der Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland beschäftigt und begrüßt die WM-Bewerbung. Mit Blick auf die Aufmerksamkeit des Sports müsse sich der Frauenfußball noch immer gegen den Männerfußball durchsetzen.
Bundesligaspiel von FC Bayern München Frauen gegen die TSG 1899 Hoffenheim am 30.05.2020 in München.
Fußball-Bundesliga der Frauen - Vermarktung zweiter Klasse
Die Frauen-Bundesliga wird von ihren Medienpartnern teilweise stiefmütterlich behandelt. Spiele werden kurzfristig aus dem Programm genommen, Fans erst spät darüber informiert. Das schadet der Bundesliga, die ohnehin an Stellenwert verloren hat. Dabei gäbe es Wege für den DFB, das zu ändern.
"Medien in der Verantwortung"
Die sportlichen Erfolge der Frauen gebe es, deshalb liege es unter anderem auch in der Verantwortung der Medien, dem Frauenfußball mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Forschungen der Sporthochschule in Köln hätten gezeigt, dass immer nur temporär zu großen Ereignissen berichtet werde. Hinzu komme die finanzielle Wertschätzung für den Sport. Von Gehältern der Spitzenspielerinnen im Ausland könne man in Deutschland nur träumen.
Natürlich seien aber auch die Verbände in der Pflicht, den Sport weiter zusammenzuhalten. Wichtig sei immer wieder, die Basis zu fördern. Deshalb dürfe man auch nie den Breitensport aus dem Blick verlieren, um dort die Basis für erfolgreiche Spielerinnen zu schaffen.