Mit rhythmischen Allah-ist-groß-Rufen wird die hölzerne Piroge auf den Strand gewuchtet. Ihr Kapitän Achmud Fall ist erschöpft. Und enttäuscht. Vier Tage und drei Nächte war er in der offenen Ruder-Schaluppe auf dem Meer. Vier Kühlboxen hatte er mit an Bord , nur eine ist zur Hälfte gefüllt.
Zackenbarsche und Brassen haben Achmud Fall und seine drei Helfer geangelt. Aber es gab so viel Wind und kaum Fisch. Seit 22 Jahren macht er den Job, seit seinem 13 Lebensjahr, doch von dem Erlös des Fangs kann der Familienvater mittlerweile kaum seine Crew bezahlen.
Das liegt an der Saison, es ist nicht immer so, tröstet sich der frustrierte Fischer. Am Strand sehen wir einen Polizisten im Gespräch mit weiteren Fischern. Um sie herum ist der illegale Fang ausgebreitet, Arten die gerade Schonzeit haben, darunter in paar malerische Leopardenfische. Sie bleiben im Sand liegen, während Polizist und Fischer auf die Wache verschwinden. Was dort passiert, weiß kein Mensch, aber Zweifel sind erlaubt, ob das Bußgeld seinen Weg in die die richtige Tasche findet und der illegale Fang dem Markt entzogen wird.
"Ich denke , dass die mauretanischen Gesetze in Afrika ihres Gleichen suchen, aber das verhindert nicht die Überfischung, 40 europäische Kutter, aber 90 nationale Kutter, bei der Korruption, ein einheimischer Fischer entgeht der Bestrafung immer eher als ein EU-Fischer."
Zahlst Du was, dann fängst Du was ist die Devise, weiß Karl Kirsch Jung, er beschäftigt sich seit 30 Jahren für die deutsche GTZ mit Fischerei. Fisch ist neben Eisenerz und Vieh das wichtigste Exportgut Mauretaniens. Sauerstoffeiche, kühle Meeresströmungen vor der Küste des Wüstenstaats sorgen für Nährstoffe – eine ideale Nahrungskette gibt es, und deshalb tummeln sich hier mehr Fisch-Arten und Mengen als andernorts auf der Welt, der Dicklippige Grunzer zum Beispiel, oder die Rote Pandora. Kirsch-Jung, der GTZ-Mann, weiß, dass sich die Küsten-Angler wie Achmud Fall auf der einen Seite und die großen Hochsee-Industriekutter auf der anderen Seite nur bei bestimmten Sorten Konkurrenz machen. Allerdings bei denen, die richtig viel Geld bringen: Tintenfisch, Thunfisch, Speisefische wie Goldbrasse oder Seehecht.
"Sie überfischen ihr Meer selbst, bei Tintenfisch Überfischung um 30 Prozent wird zwar reduziert, aber nicht ausreichend reduziert."
Senegal hat sein Abkommen mit der EU schon ausgesetzt, aber Mauretanien liefert noch rund 900.000 Tonnen Fisch im Jahr. Laut Vertrag mit der Europäischen Union soll der Fisch in Mauretanien angelandet und verarbeitet werden. Doch tatsächlich geht er auf die Kanaren, aus einem ganz einfachen Grund: Es gibt in Mauretanien keinen Hafen für die Trawler – und keine Fabriken. Das soll sich mit chinesischer und japanischer Hilfe bald ändern.
Die Japaner kommen jetzt schon jeden Tag hierher, sagt ein Fischhändler, sie kaufen Fisch wie wir. Fische so groß wie Menschenleiber und klein wie eine Menschenhand finden sich auf dem Markt. Die Mini-Brassen verkauft Khadijetu, eine Fischbräterin, sie taucht sie in siedendes Fett und so ernährt die geschiedene Mutter ihre vier Kinder. Aber auch sie klagt über sinkenden Umsatz:
"Wissen Sie, das ist harte Arbeit, ich brate 20 Kilo Fisch am Tag, aber heute gibt es nur wenig Fisch."
Und bald wird es noch weniger sein, befürchtet Karl Kirsch Jung von der GTZ:
"Rigorosere Maßnahmen sind politisch schwer durchsetzbar, Kleinfischer vermehren sich schneller als die Fische, sehr schwer die Anzahl der Boote zu kürzen."
Der Strand von Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens , ist voller Boote soweit das Auge reicht, 4000 sollen es heute schon sein, und täglich werden es mehr:
"Die ganzen Boote die sie da sehen, das sind alles Fischer. Früher gab's viel mehr Fisch, jetzt ist da nichts mehr und trotzdem gehen die Leute jeden Tag auf Fischzug raus, es wird viel zu viel gefischt."
Zackenbarsche und Brassen haben Achmud Fall und seine drei Helfer geangelt. Aber es gab so viel Wind und kaum Fisch. Seit 22 Jahren macht er den Job, seit seinem 13 Lebensjahr, doch von dem Erlös des Fangs kann der Familienvater mittlerweile kaum seine Crew bezahlen.
Das liegt an der Saison, es ist nicht immer so, tröstet sich der frustrierte Fischer. Am Strand sehen wir einen Polizisten im Gespräch mit weiteren Fischern. Um sie herum ist der illegale Fang ausgebreitet, Arten die gerade Schonzeit haben, darunter in paar malerische Leopardenfische. Sie bleiben im Sand liegen, während Polizist und Fischer auf die Wache verschwinden. Was dort passiert, weiß kein Mensch, aber Zweifel sind erlaubt, ob das Bußgeld seinen Weg in die die richtige Tasche findet und der illegale Fang dem Markt entzogen wird.
"Ich denke , dass die mauretanischen Gesetze in Afrika ihres Gleichen suchen, aber das verhindert nicht die Überfischung, 40 europäische Kutter, aber 90 nationale Kutter, bei der Korruption, ein einheimischer Fischer entgeht der Bestrafung immer eher als ein EU-Fischer."
Zahlst Du was, dann fängst Du was ist die Devise, weiß Karl Kirsch Jung, er beschäftigt sich seit 30 Jahren für die deutsche GTZ mit Fischerei. Fisch ist neben Eisenerz und Vieh das wichtigste Exportgut Mauretaniens. Sauerstoffeiche, kühle Meeresströmungen vor der Küste des Wüstenstaats sorgen für Nährstoffe – eine ideale Nahrungskette gibt es, und deshalb tummeln sich hier mehr Fisch-Arten und Mengen als andernorts auf der Welt, der Dicklippige Grunzer zum Beispiel, oder die Rote Pandora. Kirsch-Jung, der GTZ-Mann, weiß, dass sich die Küsten-Angler wie Achmud Fall auf der einen Seite und die großen Hochsee-Industriekutter auf der anderen Seite nur bei bestimmten Sorten Konkurrenz machen. Allerdings bei denen, die richtig viel Geld bringen: Tintenfisch, Thunfisch, Speisefische wie Goldbrasse oder Seehecht.
"Sie überfischen ihr Meer selbst, bei Tintenfisch Überfischung um 30 Prozent wird zwar reduziert, aber nicht ausreichend reduziert."
Senegal hat sein Abkommen mit der EU schon ausgesetzt, aber Mauretanien liefert noch rund 900.000 Tonnen Fisch im Jahr. Laut Vertrag mit der Europäischen Union soll der Fisch in Mauretanien angelandet und verarbeitet werden. Doch tatsächlich geht er auf die Kanaren, aus einem ganz einfachen Grund: Es gibt in Mauretanien keinen Hafen für die Trawler – und keine Fabriken. Das soll sich mit chinesischer und japanischer Hilfe bald ändern.
Die Japaner kommen jetzt schon jeden Tag hierher, sagt ein Fischhändler, sie kaufen Fisch wie wir. Fische so groß wie Menschenleiber und klein wie eine Menschenhand finden sich auf dem Markt. Die Mini-Brassen verkauft Khadijetu, eine Fischbräterin, sie taucht sie in siedendes Fett und so ernährt die geschiedene Mutter ihre vier Kinder. Aber auch sie klagt über sinkenden Umsatz:
"Wissen Sie, das ist harte Arbeit, ich brate 20 Kilo Fisch am Tag, aber heute gibt es nur wenig Fisch."
Und bald wird es noch weniger sein, befürchtet Karl Kirsch Jung von der GTZ:
"Rigorosere Maßnahmen sind politisch schwer durchsetzbar, Kleinfischer vermehren sich schneller als die Fische, sehr schwer die Anzahl der Boote zu kürzen."
Der Strand von Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens , ist voller Boote soweit das Auge reicht, 4000 sollen es heute schon sein, und täglich werden es mehr:
"Die ganzen Boote die sie da sehen, das sind alles Fischer. Früher gab's viel mehr Fisch, jetzt ist da nichts mehr und trotzdem gehen die Leute jeden Tag auf Fischzug raus, es wird viel zu viel gefischt."