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Mehr Kontakt zu Dozenten und Kommilitonen

Laut einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung und der Heinz-Nixdorf-Stiftung sind Online-Studenten deutlich kommunikativer als ihre Kommilitonen in reinen Präsenzstudiengängen. Verglichen wurde das Lernverhalten anhand des Studiengangs 'WINFOLine - Wirtschaftsinformatik Online' der Universitäten Saarbrücken, Göttingen, Kassel und Leipzig. Die vier Unis haben sich zusammengeschlossen und bieten einen Teil des Hauptstudiums im Netz an. Jedes Semester nutzen 500 bis 600 Studierende das Angebot, an der Vorlesung einer anderen Hochschule per Rechner teilzunehmen.

    Von den befragten 5.000 Studierenden konventioneller Studiengänge gaben 37 Prozent an, sich in der vorhergehenden Woche mit ihren Kommilitonen über den Lehrstoff ausgetauscht zu haben. Bei den 350 befragten Online-Studenten waren es immerhin 49 Prozent. Noch größer war der Unterschied bei der Kommunikation mit den Dozenten. 24 Prozent der Online-Studenten nahmen Kontakt mit den Professoren auf, bei den konventionell Studierenden waren es nur 10 Prozent. Ulrike Bentlage von der Bertelsmann-Stiftung befürwortet deshalb die Anreicherung des Studiums durch Online-Inhalte: "Ich denke, dass dieses Mischmodell zwischen Online-Lehre und der normalen Präsenzlehre auf dem Campus für die Erstausbildung das ist, was man anstreben sollte. Mit solchen Projekten verfolgen wir nicht das Ziel, das Erststudium komplett zu virtualisieren und ins Internet zu verlegen." Angetan von den neuen Möglichkeiten zeigten sich auch die Professoren, die vor allem die verstärkte Diskussion mit den Studierenden zu schätzen wissen.