Der Eisschnelläufer Moritz Geisreiter hat Ende letzten Jahres seine aktive Karriere beendet und gehört zum Präsidium des Vereins Athleten Deutschland e.V. und auch zur Athletenkommission des DOSB. Im Dlf begrüßt er die Entscheidung des Bundeskartellamtes:
"Es ist schon ein Erfolg, kann man sagen. Wir von Athleten Deutschland freuen uns, dass sich was bewegt hat in die Richtung, und wir sehen uns vor allem auch in der Auffassung bestätigt, dass mit der 'Rule 40' irgendwas nicht ganz in Ordnung war."
Geisreiter ist allerdings nicht ganz zufrieden mit der Entscheidung des Bundeskartellamts.
"Es ist noch nicht das, was wir uns langfristig erhoffen. Es ist gut, dass sich was tut und wir freuen uns über die Bewegung in dieser wichtigen Sache." Geisreiter ergänzt: "Zuletzt standen wir bei einer Rule 40, die eigentlich nicht gerecht war. Ob das schon die gerechteste Lösung ist, ob das gerecht genug ist, das sei mal dahin gestellt."
Mehr Spielraum bei Social Media
Die Athleten dürften in Zukunft bei den Olympischen Spielen etwas freier werben. Was das allerdings im Detail bedeute, müsse noch ausgearbeitet wurden. Konkrete Werbemöglichkeiten seien aber auch schon bekannt:
Die Sportler hätten nun mehr Spielraum beim Werben in Social-Media-Posts. "Das wurde jetzt gewissermaßen aufgeweicht, insofern, als man jetzt die Worte 'Gold', 'Medaille', 'Sommerspiele', 'Winterspiele' benutzen dürfen soll."
Aber es gebe immer noch Grenzen; zum Beispiel sich selbst mit olympischen Symbolen zu zeigen, solle nach wie vor nicht erlaubt sein. Das sei insgesamt eine sehr komplexe Angelegenheit.
Deutschland als Beispiel für andere Länder
Der ebenfalls geforderten Beteiligung der Athleten und Trainer an den IOC-Einnahmen folgte das Bundeskartellamt nicht.
"Wir sehen es als Erfolg, dass wir an dieser Stelle stehen, gleichzeitig favorisieren wir die Beteiligung der Athleten. Das ist schon immer noch unsere Vision." In dieser Angelegenheit bedürfe es noch einer Lösung, die für alle Beteiligten auf Augenhöge funktioniere. Diese jetzt getroffene Regelung gelte nur für Deutschland, in jedem anderen Land müsse nun gemäß der jeweiligen Rechtslage eine nationale Lösung gefunden werden.
Geisreiter hofft, "dass wir als 'Athleten Deutschland' mit unserem Verein hier nicht nur als Beispiel vorweg gehen können, sondern uns ganz praktisch auch austauschen werden mit Athletenkommissionen anderer Länder."
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