In Tschechien erklärte Regierungschef Fiala, man bereite sich auf die schlimmsten Szenarien vor. An einigen Flüssen müsse mit einem derart starken Hochwasser gerechnet werden, wie es statistisch gesehen nur einmal im Jahrhundert auftrete. Der Abfluss aus den Stauanlagen der Moldau wurde deutlich erhöht, in Prag wurden Hochwasserschutzwände errichtet. Auch in Polen wurden Vorkehrungen getroffen. Verteidigungsminister Kosiniak-Kamysz erklärte, die Armee und alle uniformierten Dienste seien in Bereitschaft. Boote, Amphibienfahrzeuge und schweres Gerät seien vorbereitet. In Teilen Tschechiens und Polens könnten in den kommenden vier Tagen laut den dortigen Wetterbehörden bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
Reisewarnung in Österreich
Auch in der Slowakei und Österreich ist die Lage angespannt. Dort wird am Wochenende mit etwa 200 Litern Regen pro Quadratmeter gerechnet. In Österreich gab die Bahn eine Reisewarnung wegen zu erwartender Starkregenfälle und Stürme heraus. Mehrere Bahnstrecken wurden wegen starken Schneefalls gesperrt. Der österreichische Bundeskanzler Nehammer sagte, die Armee stehe bereit, um bei Bedarf bis zu tausend Soldaten zu mobilisieren.
Hochwasser auch in Deutschland befürchtet
In Deutschland werden derzeit in Dresden Teile des eingestürzten Stranges der Carolabrücke entfernt, weil dort für die Elbe mit einem Hochwasser gerechnet wird. Auch für die Oder und die Donau gibt es entsprechende Warnungen.
Wintereinbruch in den Alpen
In den bayerischen Alpen gab es den ersten Schnee. In der Nacht fielen vor allem in höheren Lagen der Alpen mehrere Zentimeter, vor allem auf der Zugspitze. Teilweise schneite es auch unterhalb von 2.000 Metern. Für die kommenden Tage prognostiziert der Deutsche Wetterdienst oberhalb von 1.500 Metern bis zu 50 Zentimeter Neuschnee.
Tief "Anett" bringt feuchte Luft vom Mittelmeer mit
Grund für die erwarteten Regenmengen ist eine ungewöhnliche Wetterlage. Das Tief "Anett" zieht aus dem Mittelmeerraum nach Norden und trifft dort auf polare Kaltluft. Verstärkt werden die Niederschläge noch durch die hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer. Sie sorgen dafür, dass das Tief besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Eine genauere Erklärung finden Sie beim Deutschen Wetterdienst.
Diese Nachricht wurde am 13.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.