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"Mein Kampf"
Neu-Edition mit Standpunkt

Es ist ein umstrittenes editorische Projekt: Am vergangenen Freitag hat das Institut für Zeitgeschichte nun seine kritische Ausgabe von "Mein Kampf" vorgestellt. Das Buch sei eine historische Quelle, die entmystifiziert werden müsse, sagte der Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, Andreas Wirsching, im Deutschlandfunk.

Andreas Wirsching im Gespräch mit Stefan Koldehoff | 10.01.2016
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    Die beiden Bände einer Ausgabe von "Hitler, Mein Kampf - Eine kritische Edition", der kommentierten Fassung der Hetzschrift "Mein Kampf" des späteren nationalsozialistischen Diktators Adolf Hitler. (picture alliance / dpa / Matthias Balk)
    70 Jahre nach dem Tod des Autors war Ende 2015 das Urheberrecht ausgelaufen. Über mehrere Jahre lang hatten deshalb Dutzende Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen daran gearbeitet, die menschenverachtende Propagandaschrift zu kommentieren, zu korrigieren und ihre Quellen zu erschließen. Kritik kam aus dem In- wie aus dem Ausland: Darf der Staat Geld dafür ausgeben, eine unsägliche Schrift über den Judenhass und die Forderung nach Krieg gegen andere Länder wieder lesbar zu machen? Und: Ist das Buch nicht heute noch gefährlich, weil daraus Neonazis und die Neue Rechte Argumente für ihre rassistischen Ideen ziehen könnten?
    Das vollständige Gespräch mit Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, können Sie mindestens sechs Monate nachhören.