Ich bin Chilly Gonzales, ich bin Pianist und "ex musical genius" und mein Klassiker ist die Autobiografie von Klaus Kinski. Und dieses Buch ist nicht eine Autobiografie, aber eine Mythologie von dem Minderwertigkeitskomplex und der Arroganz von Klaus Kinski, Schauspieler und Demigott.
Zitat Klaus Kinski:
"Mein ganzes Sein ist ein einziger Nährboden für die Erschütterungen der Welt. Für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alles Leben und Sterben, alle Vibrationen gehen durch mich hindurch. Das ganze Universum ergießt sich in mir, wütet in mir, tobt durch mich hindurch und über mich hinweg."
"Mein ganzes Sein ist ein einziger Nährboden für die Erschütterungen der Welt. Für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alles Leben und Sterben, alle Vibrationen gehen durch mich hindurch. Das ganze Universum ergießt sich in mir, wütet in mir, tobt durch mich hindurch und über mich hinweg."
Die Autobiografie von Klaus Kinski habe ich viele Male gelesen, aber zum ersten Mal kurz nachdem ich von Kanada nach Berlin gezogen war. Irgendjemand hatte mir von Klaus Kinski und Werner Herzog erzählt und auch, dass er an der Volksbühne gespielt hatte.
Beim Lesen seiner Autobiografie lernt man etwas über diese Mischung aus unglaublicher Intimität und Offenheit und komplett erfundenen Lügengeschichten und Mythen. Und es ist tatsächlich so: Wenn du eine öffentliche Person bist, dann brauchst du beides. Und du musst verstehen, dass beides nebeneinander existieren kann. Dass Kunst genau so funktioniert.
Bühnenauftritt von Klaus Kinski, Deutschlandhalle Berlin:
"Ich bin nicht der offizielle Kirchen-Jesus, der unter Polizisten, Bankiers, Richtern, Henkern, Offizieren, Kirchenbossen und ähnlichen Vertretern der Macht geduldet wird. Ich bin nicht euer Superstar. Halt deine Schnauze, damit du hörst, was ich jetzt sage, und vor allen Dingen, komm du jetzt hierher, der so ein großes Maul hat."
"Ich bin nicht der offizielle Kirchen-Jesus, der unter Polizisten, Bankiers, Richtern, Henkern, Offizieren, Kirchenbossen und ähnlichen Vertretern der Macht geduldet wird. Ich bin nicht euer Superstar. Halt deine Schnauze, damit du hörst, was ich jetzt sage, und vor allen Dingen, komm du jetzt hierher, der so ein großes Maul hat."
Ob es sich dabei um Franz Liszt als ersten Klavier-Virtuosen und quasi Rockstar handelt, der eine regelrechte Lisztomanie auslöste oder um Rapper, die auftreten, als wären sie bedrohliche Gangster. All das basiert auf dieser Mischung aus sehr persönlichen und komplett erfundenen Elementen. Dazu gehören auch Daft Punk mit ihren Roboterhelmen oder Chilly Gonzales mit seinem Bademantel. Doch an erster Stelle steht dabei ganz sicher Klaus Kinski mit seiner ausgedachten Lebensgeschichte.
Zitat Klaus Kinski:
"Die fünf Monate im Dschungel von Peru sind ganz ähnlich den Monaten, als wir vor zehn Jahren 'Aguirre' drehten. Wieder sind es Herzogs totale Ahnungslosigkeit, Beschränktheit, Unfähigkeit, die immer wieder unser Leben aufs Spiel setzen. Wieder ernährt er die Truppe mit ungenießbarem Fraß, den er mit Schweinefett-Öl kochen lässt. Und ich bin der einzige, der diesen Schweinefraß, wenn irgend möglich, nicht frisst, und mir, so oft ich Gelegenheit habe, im Fluss gefangene Fische, geschossene Wildhühner oder eine Wildente auf einem Holzfeuer röste."
"Die fünf Monate im Dschungel von Peru sind ganz ähnlich den Monaten, als wir vor zehn Jahren 'Aguirre' drehten. Wieder sind es Herzogs totale Ahnungslosigkeit, Beschränktheit, Unfähigkeit, die immer wieder unser Leben aufs Spiel setzen. Wieder ernährt er die Truppe mit ungenießbarem Fraß, den er mit Schweinefett-Öl kochen lässt. Und ich bin der einzige, der diesen Schweinefraß, wenn irgend möglich, nicht frisst, und mir, so oft ich Gelegenheit habe, im Fluss gefangene Fische, geschossene Wildhühner oder eine Wildente auf einem Holzfeuer röste."
Für mich ist die Autobiografie von Klaus Kinski sein größtes Werk. Danach kommen seine Filme wie "Fitzcarraldo", die klassische Ära seiner Zusammenarbeit mit Werner Herzog, auch der Dokumentarfilm von Herzog über Kinski "Mein liebster Feind", in dem er davon erzählt, wie kompliziert das Zusammensein mit Kinski war.
Zitat Klaus Kinski:
"Herzog ist ein miserabler, gehässiger, missgünstiger, vor Geiz und Geldgier stinkender, feiger und durch und durch verlogener Mensch. Er hat vom Filmemachen nicht die geringste Ahnung."
"Herzog ist ein miserabler, gehässiger, missgünstiger, vor Geiz und Geldgier stinkender, feiger und durch und durch verlogener Mensch. Er hat vom Filmemachen nicht die geringste Ahnung."