"Moin, moin Leude – mein Name ist Björn Beton von der Band Fettes Brot.
Und mein Klassiker ist das Buch "Auerhaus" von Bov Bjerg. Es ist ein sehr dünnes Buch mit sehr wenigen Seiten, aber die haben es echt in sich."
Und mein Klassiker ist das Buch "Auerhaus" von Bov Bjerg. Es ist ein sehr dünnes Buch mit sehr wenigen Seiten, aber die haben es echt in sich."
"Frieder hatte Schlaftabletten geschluckt. Seine Mutter nahm jeden Abend eine, manchmal auch zwei. Frieder hatte welche abgezweigt. Seine Mutter änderte ständig die Dosis und hatte null Überblick, wie viele Tabletten noch in der Packung sein mussten. Als Frieder genug Tabletten zusammen hatte, trank er eine Zwei-Liter-Flasche Wein. Imiglykos. Gleich nach der Schule".
Ich würde es Euch jetzt am liebsten jetzt gerne vorlesen. Das hat aber auch schon jemand anderes getan, nämlich Robert Stadlober hat es auch als Vorbuch vorgelesen.
"Früher hatten wir es Selbstmord genannt oder Selbstmordversuch. Frieder sprach jetzt immer von "Freitod". Ich hatte nicht das Gefühl, dass Frieder besonders frei gewesen war, als er die Tabletten geschluckt hatte. Wenn alles auf die eine Entscheidung rauslief, wo war da die Freiheit?"
Es handelt von einem jungen Mann, der einen Freund hat, suizidal ist. Und die beiden schweißt dieser Selbstmordversuch eher zusammen.
"Der Arzt sagt, es wäre gut, wenn ich nicht mehr bei meinen Eltern wohnen müsste. Ich sagte: Du ziehst endgültig in die Klapse? Nein, sagte Frieder. Das Haus von meinem Opa steht leer. Er ist letztes Jahr gestorben. Meine Eltern haben nichts dagegen, wenn ich da einziehe. Aber sie wollen nicht, dass ich allein da lebe."
Über Einsamkeit und Freundschaft
Obwohl der eine Hauptdarsteller eben sehr unglücklich mit seinem Leben ist, schafft er es trotzdem, in dieser Freundschaft irgendwie ein spannendes Jahr zu verleben, und die beiden passen halt so gut aufeinander auf und dadurch entwickelt sich halt so viel, dass das alles andere als deprimierend ist, dieses Buch zu lesen.
"Am 24. Dezember war ich zuhause. Das heißt, ich war bei meiner Familie. Zuhause war eigentlich im Auerhaus. Aber das verstanden bloß die, die auch im Auerhaus zuhause waren. Deswegen bedeutete zuhause immer Familie, wenn wir mit irgendwem redeten, der nicht im Auerhaus zuhause war."
Es ist überhaupt kein schwerer Stoff. Es ist erstaunlicherweise sehr, sehr leichtgängig, das Buch. Was unter anderem auch daran liegt, dass es ganz, ganz speziell geschrieben ist. Es ist tatsächlich so geschrieben, wie ich als 17-, 18-Jähriger gedacht habe, genau so ist es geschrieben. Es hat eine ganz neue sprachliche Herangehensweise.
"Sei nicht eifersüchtig. Ich mag Dich doch auch. Liebe ist doch kein Kuchen, der..... - Ich kenn die Kuchentheorie! Blödsinn. Totaler Blödsinn! Was ist, wenn ich das Gegenteil behaupte: Liebe ist ein Kuchen, der weniger wird, wenn man ihn teilt. Stimmt auch, oder? Und ist genauso ein Blödsinn."
Das Buch heißt "Auerhaus", bezieht sich auf den englischen Titel von Madness, "Our House", und ist geschrieben worden von Bov Bjerg, in einem Verlag, den ich gerade nicht weiß. Aber den werdet Ihr sicherlich herausfinden.