Ich bin Midge Ure, und ich bin Sänger und Gitarrist und wahrscheinlich am besten dadurch bekannt, dass ich der Lead-Singer der Band Ultravox war.
Mein liebster Film für alle Zeiten: Ich erinnere mich, als ich mal nicht zur Schule war, ich war krank, als kleiner Schuljunge in Glasgow in Schottland, wo ich geboren wurde, ich lag auf dem Sofa, bedauerte mich sehr und sah einen Film im Fernsehen, den ich nie zuvor gesehen hatte. Dieser Film war unterhaltsam, er war lustig, er war traurig, ergreifend, und dieser Film war "Ist das Leben nicht schön?" von Frank Capra.
Story eines Mannes aus der Kleinstadt
Solch eine großartige Story, die Story eines Mannes, der sein ganzes Leben lang versucht, seine Kleinstadt zu verlassen. Doch immer wenn er gerade dabei ist, wird er aufgehalten, weil er anderen Menschen helfen muss. Er entscheidet irgendwann, da zu bleiben, aber er möchte lieber sterben statt leben, er hat immerhin eine Lebensversicherung, seine Familie wäre gerettet. Er will sich das Leben nehmen, indem er von einer Brücke springt.
Ein Schutzengel, vom Himmel gesandt, hält ihn auf, und dieser Schutzengel zeigt der Hauptperson, sie heißt George Bailey, was ohne ihn, ohne seine Person passiert wäre.
All das spielt am Weihnachtsabend, und meine Kinder sehen sich diesen Film zu Weihnachten immer an, weil es so eine wundervolle Geschichte ist.
Es ist erstaunlich, wenn man sieht, wie eine einzige Person das Leben anderer verändern kann. Als er zurück in die Kleinstadt geht und sieht, was passiert wäre, wäre er nicht geboren, wäre sein Bruder jung gestorben, weil er ihn nicht hätte retten können; das Kriegsschiff, auf dem er war, wäre gesunken; seine Familie, seine Freunde und Nachbarn würden in heruntergekommenen Häusern wohnen, also der ganze Film dreht sich nur um eine Person, die von sich denkt, entbehrlich zu sein – aber sie ist unentbehrlich.
James Stewart. James Stewart spielte die Rolle des George. Bailey, die Hauptrolle, und er spielte brillant, James Stewart war so entzückend, so leicht – und dann gab es eben diesen Punkt, an dem er all das verlor. Er verliert sein Geld, er kann sich nicht mehr vorstellen, die Situation zu verbessern, er spielt einfach atemberaubend, diese Szenen, in denen er an seine dunkle Seite kommt und nicht versteht, warum all das passiert. Das Ende des Films ist groß: Wenn er zurück kommt ins Leben wie es war, in die Realität, ohne Geld, immer noch hoffnungslos zwar, steht er zwischen seiner Familie und all die, denen er geholfen hatte, sind da und helfen ihm. Die letzten Worte sind die seines Bruders: für George Bailey, den reichsten Mann der Stadt. Reich an Gefühl und Empfinden und gutem Willen, nicht reich an Geld, eine fantastische Sache.