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Energieeffizienz im Alltag

Ob Waschmaschine, Fernseher oder Glühbirne: Im Haushalt ließe sich viel in Sachen Energieeffizienz tun. Das meinen zumindest die führenden deutschen Umweltverbände und starten deshalb demnächst die Kampagne "Energieeffizienz jetzt".

Von Philip Banse |
    Große deutsche Umweltverbände haben von der Politik wirksame Maßnahmen für mehr Energieeffizienz in Haushalten und Unternehmen gefordert. Das jüngst umgesetzte Klimapaket der Bundesregierung enthalte wichtige Regelungen, aber bleibe in wichtigen Bereichen hinter den Ankündigungen zurück. Wirkungsvolle Anreize zum Stromsparen "fehlten fast völlig", so der Deutsche Naturschutzring.

    DNR, Deutsche Umwelthilfe, BUND und das Öko-Institut haben heute daher gefordert, Strom sparende Haushaltsgeräte in allen Bevölkerungsschichten zu etablieren. Über die Hälfte der verkauften Kühlschränke etwa zählt zur Energieeffizienzklasse A. Das klingt klimafreundlich, ist es aber nicht. Geräte der Klasse A++ verbrauchen mitunter nur halb so viel Strom wie die der Klasse A. Anlässlich der Internationalen Funkausstellung, die diese Woche in Berlin beginnt, startet der BUND einen Aktionsmonat: Vier große Handelsketten und drei Versandhäuser bieten die sparsamsten Kühlgeräte der Klasse A++ günstiger an, sagt Christian Noll vom Bund für Umwelt- und Naturschutz, BUND:

    "Wir haben mehrere Handelsketten und Versandhäuser gewonnen, die A++-Geräte günstiger anzubieten. Aber auch das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wir brauchen ein Marktanreizprogramm, um am Markt eine Bewegung zu schaffen hin zu effizienteren Geräten, die für einen Großteil der Bevölkerung auch erschwinglich sind."

    Noll meint das Marktanreizprogramm, das Bundeswirtschaftsminister Michael Glos angeregt hat:

    "Wir begrüßen das grundsätzlich, dass im Glos-Papier dieses Marktanreizprogramm gefordert wird. Wir fordern das schon seit Jahren und würden uns freuen, wenn damit auch dieses Jahr endlich ernst gemacht würde. Über die genau Ausgestaltung müsste man sich unterhalten noch, da liegen seitens des Ministeriums noch keine Details vor."

    Wichtig sei, dass die Förderung für sparsame Haushaltsgeräte auch wirklich beim Verbraucher ankommt und nicht irgendwo im Handel versickert und der Verbraucher dann doch keine billigeren Kühlschränke in den Regalen sieht. Die aktuellen Pläne des Bundesumweltministeriums dazu begrüßt der BUND:

    "Der Vorschlag des Bundesumweltministeriums sieht vor, dass den Geräteverpackungen ein Gutschein beigelegt ist und dieser Gutschein letztlich bei den Stromversorgern eingelöst werden kann. Das heißt über die Stromrechnung wird dieser Gutschein vergütet."

    Wer also ein besonders klimafreundliches Haushaltsgerät kauft, soll einen Teil des Kaufpreises von der Stromrechnung abziehen dürfen. Finanziert werden soll dies durch die Erlöse aus dem Emissionszertifikatehandel, mit Geld also, das Unternehmen an den Staat zahlen, um CO2 ausstoßen zu dürfen. Die Umweltverbände zeigten sich heute optimistisch, dass diese Verkaufsanreize für klimafreundliche Haushaltsgräte bald Realität werden. BUND-Sprecher Noll:

    "Wir sind da sehr optimistisch, dass sich das dieses Jahr noch durchsetzen lässt, weil das ein konkreter Punkt ist, der sich dieses Jahr noch durchsetzen lässt, wenn sie mit ihrer Klimapolitik noch ernst machen will."

    Doch selbst wenn es Bares gibt für Käufer klimafreundlicher Kühlschränke - viele Stromfresser sind für Verbraucher beim Kauf gar nicht zu erkennen. Beispiel Fernseher, sagt BUND-Sprecher Noll:

    "Wir haben eine Übersicht gemacht über TV-Geräte im Handel mit insgesamt 406 Geräten. Dabei haben wir festgestellt, dass die Angaben, die die Hersteller derzeit machen, nicht miteinander vergleichbar sind und für den Kunden keine sichere Orientierung bieten, weil diese Angaben aufgrund unterschiedlicher Mess-Standards gemacht werden. Behoben werden kann das Problem dadurch, dass die EU-Kommission auch für TV-Geräte eine Kennzeichnungspflicht erlässt über das Energieeffizienzlabel."