Laut dem DKV-Report waren es werktags im Schnitt 9,2 Stunden pro Tag - eine halbe Stunde länger als im ersten Jahr von Corona. Der Kölner Sportwissenschaftler Ingo Froböse, einer der Verfasser der Studie, sieht die Entwicklung mit Sorge. Langes Sitzen könne das Risiko für das Entstehen von Krankheiten wie zum Beispiel Typ-2-Diabetes, Adipositas und Bluthochdruck erhöhen, sagte Froböse bei der Vorstellung des Reports in Berlin. "Sitzen ist der Feind der Gesundheit", betonte der Sportwissenschaftler.
83 Prozent verhalten sich "nicht gesund"
Für die Studie wurden 2.800 Erwachsene telefonisch zu ihrer körperlichen Aktivität, Ernährung, ihrem Alkohol- und Tabakkonsum sowie dem Stressempfinden befragt. Das Ergebnis: 83 Prozent der Deutschen verhalten sich "nicht gesund". Die Zielwerte für ein rundum gesundes Leben erreichten nur 17 Prozent der Befragten. Das heißt, sie bewegen sich ausreichend, sie ernähren sich ausgewogen, verzichten auf Rauchen sowie Alkohol und können mit ihrem Stressaufkommen gut umgehen. Der Anteil lag zwar höher als 2021 - damals waren es elf Prozent. Dennoch bleibe das Niveau niedrig, betonte Froböse.
Sterberisiko steigt
Der Sportwissenschaftler erinnerte daran, dass man sein Sterberisiko senkt, wenn man sich täglich bewegt und weniger sitzt. DKV-Chef Muth betonte, regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Regeneration seien neben Nichtrauchen und sozialen Kontakten die besten Zutaten für ein gesundes Leben.
Mehr als jede und jeder Zweite leidet laut dem Report unter Stress. Diesen empfinden gut ein Viertel der Befragten als hoch oder sehr hoch. Jeder vierte Befragte erreichte einen Stress-Level-Wert, der als erster Hinweis für die Entwicklung einer Depression angesehen werden kann.
Diese Nachricht wurde am 14.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.