Auf der Straße von der Hauptstadt nach Sidon im bislang ebenfalls hart umkämpften Süden des Landes staute sich der Verkehr. Viele der Häuser sind allerdings ganz oder teilweise zerstört. Libanons Ministerpräsident Mikati forderte Israel auf, seine Soldaten aus dem Grenzgebiet abzuziehen. Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass ihre Truppen zunächst im Süden des Libanons stationiert bleiben.
Waffenstillstand kam unter Vermittlung von USA und Frankreich zustande
Die Waffenruhe zwischen der israelischen Armee und der terroristischen Hisbollah-Miliz im Libanon war heute früh um vier Uhr Ortszeit (3 Uhr mitteleuropäischer Zeit) in Kraft getreten und scheint bislang zu halten. Sie kam unter der Vermittlung der USA und Frankreichs zustande. Israels Ministerpräsident Netanjahu warnte allerdings, sein Land werde wieder angreifen, sollte die Hisbollah gegen das Abkommen verstoßen.
Das Zustandekommen des Abkommens wurde international mit Erleichterung aufgenommen. Bundeskanzler Scholz appellierte an die Konfliktparteien, die Waffenruhe einzuhalten. US-Präsident Biden kündigte einen neuen Vorstoß für ein Abkommen auch im Gazastreifen an.
Hamas: Respektieren Entscheidung der Hisbollah
Die iranische Regierung begrüßte die Vereinbarung. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, Teheran werde auch in Zukunft die Regierung, das Volk und den Widerstand im Libanon unterstützen. Nun müsse Druck ausgeübt werden, um auch eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erzielen. Die Hamas erklärte, man respektiere die Entscheidung der Hisbollah. Für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen müssten aber die Bedingungen der Organisation erfüllt werden.
Seit Beginn des Konflikts wurden im Libanon nach Regierungsangaben mehr als 3.800 Menschen getötet. Mehr als 900.000 Menschen flohen nach UN-Angaben in dem Land vor den Kämpfen. Auf israelischer Seite wurden nach Behördenangaben 82 Soldaten und 47 Zivilisten getötet und zehntausende Menschen vertrieben.
Diese Nachricht wurde am 27.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.