Der Nahost-Referent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Sido, erklärte, in der Stadt Tartus etwa trauten sich viele Alawiten, Ismailiten und Christen nicht mehr auf die Straße. Ihnen werde von sunnitischen Islamisten vorgeworfen, das Assad-Regime unterstützt zu haben. Sido erklärte, die neuen Machthaber in Syrien gäben sich in ausländischen Medien zwar moderat, es gebe jedoch Anzeichen dafür, dass sie ihre Versprechen nicht hielten. So würden überall Imame und sunnitisch-islamische 'Gelehrte' mit staatlichen Aufgaben betraut.
Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Pedersen, rief die siegreichen Islamisten zu einem geordneten Machtübergang in Syrien auf. Dieser müsse nach den Grundsätzen der Resolution des UNO-Sicherheitsrates erfolgen, erklärte Pedersen nach einem Gespräch mit dem Anführer der HTS-Miliz, al-Scharaa, in Damaskus. Die Resolution aus dem Jahr 2015 sieht eine Waffenruhe, eine neue Verfassung und freie Wahlen vor. Die Miliz erklärt, sie sei offen für eine Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen.
Diese Nachricht wurde am 16.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.