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Merkel bei "Anne Will"
"Das ist eine ganz wichtige Phase unserer Geschichte"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei den Bürgern für Geduld für die Lösung der Flüchtlingskrise geworben. Sie bleibe bei ihrem Ansatz, dass man bei den Fluchtursachen und der Sicherung der EU-Außengrenzen ansetzen müsse, sagte die CDU-Politikerin im ARD-Fernsehen. Sie sei zutiefst überzeugt, dass dieser Weg im ureigensten Interesse Deutschlands liege.

    Bundeskanzlerin Merkel in der Talkshow "Anne Will"
    "Zutiefst überzeugt, dass mein Weg der richtige ist" - Bundeskanzlerin Merkel in der Talkshow "Anne Will" (picture alliance / dpa / Rainer Jensen)
    In der aktuellen Situation sehe sie ihre Hauptaufgabe darin, Europa zusammenzuhalten und Humanität zu zeigen. "Meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit besteht darin, dass dieses Europa einen gemeinsamen Weg finde." Merkel warnte in der Talkshow "Anne Will" angesichts der Flüchtlingsströme quer durch Europa vor nationalen Alleingängen. "Das ist genau das, wovor ich jetzt Angst habe, wenn der eine seine Grenze definiert, muss der andere leiden. Das ist nicht mein Europa."
    Die Bundeskanzlerin äußerte Verständnis für Menschen, die den Eindruck hätten, die Regierung habe die Lage nicht im Griff. Die Politik sei aber auf einem vernünftigen Weg. So habe man die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge in den vergangenen Monaten deutlich reduzieren können.
    Kritik an Vorstoß von Gabriel
    Merkel kritisierte dagegen ihren Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD). Dessen Vorstoß zu einem Sozialprojekt für einheimische Bedürftige parallel zur Flüchtlingshilfe lehnte sie ab. Die Regierung habe bereits viel für Kinderm Eltern, Rentner getan. "So zu tun, als bräuchten wir eine riesenzusätzliche Anstrengung, sehe ich nicht."
    Man dürfe auch Griechenland nicht alleine lassen, betonte die Kanzlerin mit Blick auf die Politik von Österreich und den Balkanländern. Man habe Griechenland doch nicht im Euro gehalten, um anschließend ein Land, das viele Probleme habe, im Stich zu lassen.
    Stephan Detjen, Leiter des Deutschlandfunk-Hauptstadtstudios, sprach von einer "ausgesprochen kämpferischen Kanzlerin." Sie sei entschlossen, den Kurs zu halten, und habe deutlich gemacht, dass es für sie keine Alternative in der Flüchtlingspolitik gebe.
    (fi/hba)