Mit der Poliermaschine verpasst der 55 Jahre alte Goldschmiedemeister Hans-Peter Weyrich einigen vergoldeten Schmucksteinen den letzten Glanz. Doch Normalität herrscht nicht in seinem Familienbetrieb in der Hauptstraße von Idar-Oberstein. Der Grund: das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück vor mehr als zwei Wochen.
"Ich war total überrascht und fast überfahren worden an diesem Montag nach der Fernsehsendung. Und ich kann es heute immer noch nicht fassen - das ist für mich immer noch unbeschreiblich."
Fassungslos ist Hans-Peter Weyrich darüber, welchen Wirbel die Twitter-Diskussion über die Halskette Angela Merkels auslöste, die er gestaltet hat. Seitdem stehen die Telefone nicht mehr still. Die Nachfrage nach der Kette mit den schwarz-rot-goldenen Elementen ist riesig. Für die Edelsteinstadt Idar-Oberstein eine tolle Werbung. Denn die Kunsthandwerker hier leiden seit vielen Jahren gerade im mittleren Preissegment unter Absatzproblemen. Merkel-Ketten-Gestalter Hans-Peter Weyrich erklärt, warum:
"Das resultiert auch daraus, dass unser Beruf im Wettbewerb steht mit Hongkong und mit Indien. Das ist eine Preisdrückerei, da können wir in Deutschland nicht mithalten."
Umso wichtiger ist die Werbung, die Merkels "Schlandkette" für Idar-Oberstein mit sich bringt. Nun kommen auch Leute in den Ort, die bisher noch nie da waren. Michael und Claudia Roos sind aus dem niederrheinischen Rees gekommen, um diejenigen kennenzulernen, die die "Schlandkette" gestaltet haben:
"Direkt diese Kette wollten wir nicht, das ist der Anlass. Aber wir sind schon fündig geworden."
"Aber wir wollten immer schon mal nach Idar-Oberstein. Das haben wir jetzt irgendwie verknüpft."
Für Goldschmied Hans-Peter Weyrich und seine Kollegen an der Hauptstraße von Idar-Oberstein ist es überaus wichtig, dass potenzielle Kunden den Weg in die abgelegene Stadt an der Nahe finden. Denn gerade wertvoller Schmuck wird auch in Zukunft nicht einfach übers Internet bestellt und hin- und hergeschickt werden:
"Für uns ist es sehr wichtig, dass hier wieder Publikum erscheint. Wir sind ja ein bisschen in der Provinz, unsere Zufahrtswege sind ein wenig verschlungen. Sie sind ja auch hier hergekommen, sie haben es ja mitgekriegt. Es liegt nicht so auf dem Weg, zwischen Hamburg und München kann man nicht schnell eben mal nach Idar-Oberstein. Und dann muss man schon etwas Besonderes bieten und ich hoffe, unsere speziellen Firmen geben genug Anreiz."
Während er an der Poliermaschine weiterarbeitet, erzählt Hans-Peter Weyrich, dass er sich nach anfänglichem Zögern nun doch entschlossen hat, die Merkel-Kette in eine kleine Serie gehen zu lassen:
"Ja, wir haben jetzt richtig Druck bekommen in Sachen Deutschlandkette und da haben wir uns mal hingesetzt und gesagt: Was ist denn noch möglich? Was kann man noch machen? Vielleicht eine Kleinserie machen, und jetzt sind wir dran, eine kleine Serie zu machen. Das sind wirklich Kunden, Neukunden, das sind Fans der Angela Merkel, würde ich jetzt mal so behaupten und da können wir eigentlich nicht nein sagen."
Und das, obwohl das Material für die Merkelkette nicht so einfach zu beschaffen ist. Hans-Peter Weyrich zieht aus einem Regal rotes Rohmaterial heraus, das in der Kette verarbeitet wird. Es stammt aus China:
"Das ist jetzt eine Schaumkoralle, die war mit eingearbeitet in die Deutschlandkette. Und bei der Schaumkoralle muss man darauf achten, dass es keine gefärbte ist, das es gutes Material ist und das ist zurzeit ein bisschen schwierig."
Und wenn man in Idar-Oberstein Probleme hat, Material für die Schmuckherstellung zu bekommen, dann ist es anderswo noch schwieriger: Denn Idar-Oberstein ist immer noch der vielleicht weltweit größte Umschlagplatz für Rohstoffe in der Schmuckproduktion:
#"Die Vielfalt, die man in Idar-Oberstein findet, wird man sonst nirgendwo auf der Welt finden, glaube ich."
Spätestens bis Anfang Oktober müssen die Steine für die Serie der "Schlandkette" geschliffen sein - denn dann soll die Kette ein Höhepunkt auf der "Intergem" sein - eine der weltweit wichtigsten Fachmessen für Edelsteine und Edelsteinschmuck. Natürlich in Idar-Oberstein:
"Und hier haben wir schon angefangen. Zumindest das Rot und das Gold sind schon da. Und das Schwarz und der Bergkristall, der fehlt noch, der ist noch beim Schleifer hier vor Ort. Und das ist ja auch schön, wenn man eine Kette zusammenstellt, das ist eine internationale Geschichte. Hier, das kommt aus China, der Schleifer ist aus Idar-Oberstein, das ist schon eine gute Sache."
Merkels Schlandkette geht also nun in Kleinserie - über den Preis spricht Hans-Peter Weyrich nicht. Doch klar ist: Ein unerschwingliches Luxusobjekt wird die Kette nicht sein. Irgendwie würde etwas allzu Exklusives auch nicht zu Angela Merkel passen.
"Ich war total überrascht und fast überfahren worden an diesem Montag nach der Fernsehsendung. Und ich kann es heute immer noch nicht fassen - das ist für mich immer noch unbeschreiblich."
Fassungslos ist Hans-Peter Weyrich darüber, welchen Wirbel die Twitter-Diskussion über die Halskette Angela Merkels auslöste, die er gestaltet hat. Seitdem stehen die Telefone nicht mehr still. Die Nachfrage nach der Kette mit den schwarz-rot-goldenen Elementen ist riesig. Für die Edelsteinstadt Idar-Oberstein eine tolle Werbung. Denn die Kunsthandwerker hier leiden seit vielen Jahren gerade im mittleren Preissegment unter Absatzproblemen. Merkel-Ketten-Gestalter Hans-Peter Weyrich erklärt, warum:
"Das resultiert auch daraus, dass unser Beruf im Wettbewerb steht mit Hongkong und mit Indien. Das ist eine Preisdrückerei, da können wir in Deutschland nicht mithalten."
Umso wichtiger ist die Werbung, die Merkels "Schlandkette" für Idar-Oberstein mit sich bringt. Nun kommen auch Leute in den Ort, die bisher noch nie da waren. Michael und Claudia Roos sind aus dem niederrheinischen Rees gekommen, um diejenigen kennenzulernen, die die "Schlandkette" gestaltet haben:
"Direkt diese Kette wollten wir nicht, das ist der Anlass. Aber wir sind schon fündig geworden."
"Aber wir wollten immer schon mal nach Idar-Oberstein. Das haben wir jetzt irgendwie verknüpft."
Für Goldschmied Hans-Peter Weyrich und seine Kollegen an der Hauptstraße von Idar-Oberstein ist es überaus wichtig, dass potenzielle Kunden den Weg in die abgelegene Stadt an der Nahe finden. Denn gerade wertvoller Schmuck wird auch in Zukunft nicht einfach übers Internet bestellt und hin- und hergeschickt werden:
"Für uns ist es sehr wichtig, dass hier wieder Publikum erscheint. Wir sind ja ein bisschen in der Provinz, unsere Zufahrtswege sind ein wenig verschlungen. Sie sind ja auch hier hergekommen, sie haben es ja mitgekriegt. Es liegt nicht so auf dem Weg, zwischen Hamburg und München kann man nicht schnell eben mal nach Idar-Oberstein. Und dann muss man schon etwas Besonderes bieten und ich hoffe, unsere speziellen Firmen geben genug Anreiz."
Während er an der Poliermaschine weiterarbeitet, erzählt Hans-Peter Weyrich, dass er sich nach anfänglichem Zögern nun doch entschlossen hat, die Merkel-Kette in eine kleine Serie gehen zu lassen:
"Ja, wir haben jetzt richtig Druck bekommen in Sachen Deutschlandkette und da haben wir uns mal hingesetzt und gesagt: Was ist denn noch möglich? Was kann man noch machen? Vielleicht eine Kleinserie machen, und jetzt sind wir dran, eine kleine Serie zu machen. Das sind wirklich Kunden, Neukunden, das sind Fans der Angela Merkel, würde ich jetzt mal so behaupten und da können wir eigentlich nicht nein sagen."
Und das, obwohl das Material für die Merkelkette nicht so einfach zu beschaffen ist. Hans-Peter Weyrich zieht aus einem Regal rotes Rohmaterial heraus, das in der Kette verarbeitet wird. Es stammt aus China:
"Das ist jetzt eine Schaumkoralle, die war mit eingearbeitet in die Deutschlandkette. Und bei der Schaumkoralle muss man darauf achten, dass es keine gefärbte ist, das es gutes Material ist und das ist zurzeit ein bisschen schwierig."
Und wenn man in Idar-Oberstein Probleme hat, Material für die Schmuckherstellung zu bekommen, dann ist es anderswo noch schwieriger: Denn Idar-Oberstein ist immer noch der vielleicht weltweit größte Umschlagplatz für Rohstoffe in der Schmuckproduktion:
#"Die Vielfalt, die man in Idar-Oberstein findet, wird man sonst nirgendwo auf der Welt finden, glaube ich."
Spätestens bis Anfang Oktober müssen die Steine für die Serie der "Schlandkette" geschliffen sein - denn dann soll die Kette ein Höhepunkt auf der "Intergem" sein - eine der weltweit wichtigsten Fachmessen für Edelsteine und Edelsteinschmuck. Natürlich in Idar-Oberstein:
"Und hier haben wir schon angefangen. Zumindest das Rot und das Gold sind schon da. Und das Schwarz und der Bergkristall, der fehlt noch, der ist noch beim Schleifer hier vor Ort. Und das ist ja auch schön, wenn man eine Kette zusammenstellt, das ist eine internationale Geschichte. Hier, das kommt aus China, der Schleifer ist aus Idar-Oberstein, das ist schon eine gute Sache."
Merkels Schlandkette geht also nun in Kleinserie - über den Preis spricht Hans-Peter Weyrich nicht. Doch klar ist: Ein unerschwingliches Luxusobjekt wird die Kette nicht sein. Irgendwie würde etwas allzu Exklusives auch nicht zu Angela Merkel passen.