
Nach Auszählung aller Wahlkreise kamen CDU und CSU gemeinsam als stärkste Kraft auf 28,6 Prozent (Audio-Link), das entspricht einem Plus von 4,4 Punkten im Vergleich zur Abstimmung vor rund dreieinhalb Jahren. Die AfD verdoppelte ihren Stimmenanteil auf 20,8 Prozent. Die SPD erzielte mit 16,4 Prozent und einem Minus von 9,3 Punkten ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Die Grünen erreichten 11,6 Prozent, das ist ein Rückgang von 3,1 Punkten. Die Linke legte um 3,9 Punkte auf 8,8 Prozent zu. Wie das BSW scheiterte auch die FDP mit 4,3 Prozent und einem Minus von 7,1 Punkten an der Sperrklausel.
Das BSW scheiterte mit 4,97 Prozent knapp an der 5-Prozent-Hürde. Wäre der Partei der Einzug gelungen, wären Union und SPD auf einen dritten Partner angewiesen gewesen. Zwar wäre rechnerisch auch Schwarz-Blau möglich, diese Konstellation war jedoch von der Union ausgeschlossen worden.
Bundeskanzler Scholz räumte die Niederlage seiner Partei ein (Audio-Link). Er werde an der bevorstehenden Regierungsbildung selbst nicht mitwirken. Die SPD-Führung schlug am späten Abend ihren Parteichef Klingbeil als neuen Vorsitzenden der künftigen Bundestagsfraktion vor. Derweil bot AfD-Spitzenkandidatin Weidel der Union eine Zusammenarbeit an, was diese jedoch abermals ablehnte.
Linke feiern Verbleib im Bundestag
Grünen-Kanzlerkandidat Habeck führte das schwache Abschneiden seiner Partei auch auf das Erstarken der Linken zurück. Deren Spitzenkandidatin Reichinnek kündigte an, sie wolle sich auch in der Opposition für politische Veränderungen einsetzen.
Der FDP-Vorsitzende Lindner erklärte indes seinen Rückzug aus der Politik (Audio-Link). Zuvor hatte er auf dem Wahlabend gesagt, seine Partei sei im letzten Herbst in das volle politische Risiko gegangen für unser Land. Man zahle selbst heute einen hohen Preis dafür. Die BSW-Vorsitzende Mohamed Ali betonte das Fortbestehen ihrer Partei auch außerhalb des Bundestags.
Diese Nachricht wurde am 24.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.