Staatshaushalt
Merz sieht keine Reform der Schuldenbremse in naher Zukunft

Die Staatskasse ist leer. Doch es zeichnet sich bereits ab, dass auf Deutschland teure zusätzliche Aufgaben zukommen. CDU-Chef Merz schließt eine Reform der Schuldenbremse noch vor dem Zusammentreten des neu gewählten Bundestages aus.

    Friedrich Merz, CDU, Vositzender, vor einer Fraktionssitzung im Bundestag
    CDU-Chef Merz (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Markus Schreiber)
    "Es ist in der naheliegenden Zukunft ausgeschlossen, dass wir die Schuldenbremse reformieren", sagte Merz vor einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Das ist, wenn es überhaupt stattfindet, eine ziemlich umfangreiche, schwierige Arbeit, die da zu leisten ist."
    Zurückhaltend äußerte sich Merz zu Überlegungen über ein neues Sondervermögen für die Bundeswehr, um die Ausrüstung der Truppe weiter verbessern zu können. "Wir sprechen miteinander, aber es ist viel zu früh, darüber jetzt schon etwas zu sagen. Ich sehe es im Augenblick als schwierig an, aber wie gesagt, es gibt Gespräche."

    Medienberichte über neue Sondervermögen für die Bundeswehr

    Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, Vertreter von Union und SPD führten Gespräche über einen zusätzlichen Etat in Höhe von bis zu 200 Milliarden Euro für die Bundeswehr, um die Wehrfähigkeit zu stärken. Sprecher von SPD und CDU lehnten eine Stellungnahme ab.
    Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Frei, deutete im Deutschlandfunk jedoch bereits an, dass er offen für ein neues Sondervermögen für die Bundeswehr sei. Angesichts der hochdynamischen außenpolitischen Veränderungen wolle er nicht ausschließen, dass sehr schnell Entscheidungen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik notwendig seien. Aber das sei etwas völlig Anderes als die Frage, ob man die Schuldenbremse ganz generell reformiere, betonte Frei.

    Verhandlungen unter Zeitdruck

    Union und SPD stehen bei ihrem Vorhaben unter Zeitdruck. Denn sowohl für eine Reform der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse als auch für die Einrichtung eines neuen Sondervermögens wäre eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat nötig ist. Im neuen Bundestag verfügen AfD und Linke aber über eine Sperrminorität. Die Linke hat zwar angekündigt, dass sie für eine Reform zugunsten von Investitionen vielleicht offen sei, nicht aber zugunsten von Verteidigungsausgaben. Deshalb hatten gestern sowohl CDU-Chef Merz als auch Kanzler Scholz darauf verwiesen, dass der Bundestag auch in seiner aktuellen Besetzung noch bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments Entscheidungen treffen könne. Der neue Bundestag muss sich spätestens am 25. März konstituieren.

    Hörtipp

    Neue Überlegungen zur Schuldenbremse
    Diese Nachricht wurde am 25.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.