Newsblog zur Bundestagswahl
BSW scheitert knapp an Fünf-Prozent-Hürde - Schwarz-Rot hätte Mehrheit - Lindner kündigt Rückzug aus aktiver Politik an - AfD stärkste Kraft in Ostdeutschland

Die Menschen in Deutschland haben heute einen neuen Bundestag gewählt. Wir halten Sie in einem Newsblog auf dem Laufenden.

    Eine Frau auf einer Bühne hebt ihre Hand einladend hoch. Hinter hier steht auf einem Plakat "Parteivorsitzende".
    Ein bitterer Wahlabend für BSW-Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht. (picture alliance / dpa / Jens Büttner)

    Hier die Entwicklungen im Überblick:

    +++ Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist bei der Bundestagswahl nach Auszählung aller Wahlkreise an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.
    Mit 4,972 Prozent verpasste die Partei den Einzug in den Bundestag, wie aus dem auf der Internetseite der Bundeswahlleiterin veröffentlichten Zwischenergebnis hervorgeht. Damit hätte eine mögliche Zweier-Koalition aus den Unionsparteien und der SPD eine Mehrheit im Bundestag.
    +++ Das Wahlergebnis weist auch einige regionale Besonderheiten auf.
    In der Hauptstadt Berlin erhielt Die Linke mit 19,9 Prozent der Zweitstimmen den größten Zuspruch, wie aus den Zahlen der Landeswahlleitung hervorgeht. In allen fünf ostdeutschen Flächenländern wurde die AfD deutlich stärkste Kraft. Darüber hinaus sicherte sie sich zum ersten Mal in ihrer Geschichte auch im Westen Zweitstimmen-Mehrheiten in zwei Wahlkreisen geholt. In Gelsenkirchen liegt die AfD mit 24,7 vor der SPD und in Kaiserslautern mit 25,9 Prozent vor der CDU.
    In Bayern kam die CSU auf 37,2 Prozent der Zweitstimmen. Das ist zwar ein Plus von 5,5 Punkten, zugleich jedoch das drittschwächste Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Die im Land mitregierenden Freien Wähler gaben deutlich nach auf 4,3 Prozent.
    +++ Die SPD-Führung schlägt Parteichef Klingbeil als neuen Vorsitzenden der Bundestagsfraktion vor.
    Das teilte der derzeitige Fraktionschef Mützenich nach einer Sitzung des Parteipräsidiums den Abgeordneten in einem Schreiben mit. Klingbeil hatte als Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl gefordert, dass sich die Partei personell und programmatisch neu aufstellt. Im Willy-Brandt-Haus in Berlin sagte er, das Ergebnis werde Umbrüche erfordern. In der SPD müsse nun ein Generationenwechsel vollzogen werden. In der politischen Ausrichtung gelte es, die Sozialdemokraten wieder zu einer "Volkspartei der linken Mitte" zu machen.
    +++ FDP-Chef Lindner hat nach dem schwachen Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl seinen Rückzug angekündigt.
    "Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus", schrieb Lindner im Online-Dienst X. Die FDP liegt in aktuellen Hochrechnungen von ARD und ZDF inzwischen deutlich unter fünf Prozent und ist damit im nächsten Bundestag aller Voraussicht nach nicht mehr vertreten.
    Auch FDP-Bundesvize Kubicki kündigte seinen Rückzug aus der Politik im Falle eines Scheiterns seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde an.
    +++ NATO-Generalsekretär Rutte hat Unions-Kanzlerkandidat Merz zu seinem Wahlsieg gratuliert.
    "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen in diesem entscheidenden Moment für unsere gemeinsame Sicherheit", sagt er am Abend. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Europa seine Verteidigungsausgaben erhöhe und Merz' Führung werde dabei eine Schlüsselrolle spielen.
    +++ CDU-Chef Merz will bald mit Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Koalition beginnen.
    "Spätestens nach der Hamburger Bürgerschaftswahl ist die Zeit gekommen, intensiv miteinander zu sprechen. Ich habe den Wunsch, dass wir spätestens Ostern mit einer Regierungsbildung fertig sind", sagt er im Fernsehsender Phoenix. Sollte es zu einem Zweier-Regierungsbündnis kommen, könne es auch schneller gehen. Er werde mit allen infrage kommenden politischen Parteien der demokratischen Mitte sprechen. "Wir sind im dritten Jahr in einer Rezession, und da müssen wir raus", erklärte Merz.
    +++ Aus Sicht des Soziologen und Extremismusforschers Matthias Quent belegen die Ergebnisse bei der Bundestagswahl erneut, dass sich die AfD weit über ein rechtsradikales Milieu hinaus etabliert hat.
    Der Professor an der Hochschule Magdeburg-Stendal sieht eine politisch-kulturelle Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland, wie er im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärt. Gerade in den ländlichen Regionen im Osten sei die AfD stärkste Partei. Das habe man bei den Kommunalwahlen und bei den Landtagswahlen im letzten Jahr schon gesehen.
    Auf der anderen Seite sehe man aber auch, dass die Mehrheit – auch der ostdeutschen Bevölkerung – nach wie vor die AfD ablehne. Die neue Bundesregierung muss Quent zufolge in jedem Fall Orientierung stiften, Geschlossenheit ausstrahlen und den Menschen wieder das Gefühl geben, über die nächsten Krisenmonate hinweg einen Plan zu haben, der sich dann auch in Wirtschaftsergebnissen niederschlage.
    +++ Die AfD hat die Bundestagswahl in Brandenburg gewonnen - die SPD verliert spürbar.
    Die AfD kommt nach Auszählung aller Wahllokale laut Landeswahlleiter auf 32,5 Prozent der Zweitstimmen vor der CDU mit 18,1 Prozent und der SPD mit 14,8 Prozent. Vor vier Jahren gewann die SPD.
    +++ Lindner kündigt Rückzug bei FDP-Ausscheiden aus Bundestag an.
    Im ARD-Fernsehen sagte er am Abend, sollte seine Partei aus dem Bundestag ausscheiden, werde sich die FDP inhaltlich und personell neu aufstellen - für den Fall stellte Lindner auch einen Rückzug aus der Politik in Aussicht.
    +++ Merz hat das Direktmandat im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen mit deutlichem Abstand gewonnen.
    Der 69-Jährige lag nach Auszählung aller Gemeinden am Sonntagabend deutlich vor dem SPD-Kandidaten Wiese. Merz erreichte demnach 47,72 Prozent, Wiese 21,39 Prozent.
    +++ AfD-Spitzenkandidatin Weidel hat ihren Wahlkreis bei der Bundestagswahl am Sonntag nicht gewonnen.
    Die AfD-Co-Vorsitzende unterlag bei den Erststimmen im Bodenseekreis in Baden-Württemberg dem CDU-Kandidaten Volker Mayer-Lay, der dort schon bei der Wahl 2021 das Direktmandat geholt hatte. Er errang 40,03 Prozent, Weidel 20,36 Prozent.
    Co-Parteichef Chrupalla sowie der AfD-Ehrenvorsitzende Gauland sicherten sich in Sachsen Direktmandate. Chrupalla gewann in seinem Heimatwahlkreis Görlitz mit 48,9 Prozent der Erststimmen. Erstmals hatte Chrupalla dort bei der Bundestagswahl 2017 das Direktmandat geholt, gegen den späteren sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer (CDU). Der inzwischen 84-jährige Gauland, der 2013 einer der Mitgründer der AfD war, holte im Wahlkreis Chemnitz mit 32,2 Prozent das Direktmandat.
    +++ Grünen-Spitzenkandidat Habeck hat seinen Wahlkreis Flensburg-Schleswig bei der Bundestagswahl nach Auszählung von 305 der 312 Wahlbezirke nicht verteidigen können.
    "Auch wenn es diesmal nicht zum erneuten Direktmandat gereicht hat, danke ich allen Wählerinnen und Wählern herzlich für das Vertrauen", erklärte er am Abend. Nach ausgezählten 305 Wahlbezirken im Wahlkreis Flensburg-Schleswig lag die CDU-Kandidatin Nicolaisen nach Angaben des Landeswahlleiters bei 26,5 Prozent der Erststimmen. Habeck bei 22,6 Prozent.
    +++ Bundeskanzler Scholz hat seinen Wahlkreis in Brandenburg knapp verteidigt.
    Mit 21,7 Prozent der Stimmen lag er kurz vor dem Ende der Auszählung im Wahlkreis Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II vor der CDU-Kandidatin Gutschmidt (20,5 Prozent). Scholz verliert aber 12,2 Prozentpunkte. Außenministerin Baerbock (Grüne) kam hinter dem AfD-Kandidaten Tassis nur auf Platz vier.
    +++ Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Haldenwang, hat ein Bundestagsmandat verfehlt.
    Der für die CDU angetretene 64-Jährige landete als Direktkandidat im Wahlkreis Wuppertal I nach Angaben der Stadt auf Platz zwei. Da er nicht über einen Platz auf der CDU-Landesliste abgesichert war, kann er nicht in den Bundestag einziehen. Sieger im Wahlkreis wurde mit 33,5 Prozent der Erststimmen erneut der SPD-Bundestagsabgeordnete Lindh, Haldenwang kam auf 24,3 Prozent. 
    +++ Bei der Bundestagswahl zeichnet sich in Berlin ein Sieg der Linkspartei ab.
    Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Wahlgebiete kommt die Linke auf 20,0 Prozent der Zweitstimmen. Sie wäre damit fast doppelt so stark wie bei der Wahl 2021 inklusive der Teilwiederholung 2024. Gewonnen hat sie bei Bundestagswahlen in Berlin noch nie, zuletzt lag sie auf Platz vier. Auch bei den Erststimmen führt die Linke in mindestens vier Wahlkreisen. 
    +++ Die Freien Wähler haben den von ihrem Bundesvorsitzenden Aiwanger als Ziel ausgegebenen Einzug in den Bundestag über Direktmandate verpasst.
    Aiwanger selbst lag laut vorläufigem Ergebnis in seinem Wahlkreis Rottal-Inn mit 23 Prozent der Erststimmen nur auf Platz drei der Direktkandidaten. Auch die übrigen drei von den Freien Wählern in bayerischen Wahlkreisen ins Rennen geschickten Direktkandidierenden lagen am Sonntag uneinholbar hinter ihren Mitbewerbern zurück.
    +++ US-Präsident Trump hat den Ausgang der Bundestagswahl als "großen Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten" bewertet.
    Sehr ähnlich wie in den USA seien die Menschen in Deutschland "der dem gesunden Menschenverstand widersprechenden Agenda, insbesondere bei der Energie und Einwanderung, müde geworden, die so lange vorgeherrscht hat", schrieb Trump in seinem Online-Netzwerk Truth Social.
    +++ Bundeskanzler Scholz signalisierte im ARD-Fernsehen, dass er nicht für ein Ministeramt in einer neuen Regierung zur Verfügung stehe.
    "Für mich ist ganz klar, dass ich mich um Amt des Bundeskanzler beworben habe und um kein anderes in der Regierung", sagt der SPD-Politiker.
    +++ Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Gottschalk sagte im Deutschlandfunk, man sei glücklich und gegen alle Widerstände "der eigentliche Wahlgewinner" geworden.
    Die Ampel-Koalition sei einer der besten Wahlhelfer gewesen. Unions-Kanzlerkandidat Merz müsste bei dem Ergebnis eigentlich zurücktreten, ergänzte Gottschalk. Die CDU werde irgendwann einsehen, dass sie mit der AfD zusammenarbeiten müsse.
    +++ Die Berliner Polizei hat bei Protesten vor der AfD-Bundesgeschäftsstelle mit Gewalt einen Bus aufgebrochen.
    Aus diesem sei eine sehr laute Sirene zu hören gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Viele Anwohnerinnen und Anwohner seien verunsichert gewesen und hätten sich gestört gefühlt, schrieb die Polizei auf der Plattform X. Es seien viele Notrufe und Beschwerden eingegangen.
    Der Bus ist eine Aktion der Gruppe "Zentrum für Politische Schönheit" - diese reagierte empört auf das Vorgehen der Polizei. Die Sirene habe angesichts der Ergebnisse der AfD eine Warnung vor Faschismus sein sollen.
    +++ Der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, hat sich erschüttert über den Wahlerfolg der AfD gezeigt.
    Schuster sagte der Zeitung "Die Welt", es müsse alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremen Partei ihre Stimme gebe und zudem mit den Ängsten der Menschen spiele.
    Mit Blick auf die Regierungsbildung appellierte Schuster an die Politiker, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein.
    +++ Sie habe sich "ein bisschen mehr gewünscht", sagt CDU-Vize Prien im Deutschlandfunk.
    Aber man werde damit umgehen müssen, das seit der Wählerwille. Es sei wichtig, dass man den Wahlkampf hinter sich lasse. Man müssen sich nun auf gewaltige Aufgaben konzentrieren. Demokratische Parteien müssten sich auf das Verbindende konzentrieren. Einen Umgang wie in der Ampel dürfe es nicht nochmal geben, es müsse eine Regierung mit respektvollem Umgang geben, das sei ein "Riesenauftrag".
    +++ Die Linken-Spitzenkandidatin Reichinnek zeigte sich begeistert, dass so viele Menschen ihrer Partei das Vertrauen ausgesprochen hätten.
    Für eine starke soziale Stimme im Bundestag sei man zur Zusammenarbeit mit allen demokratischen Parteien bereit, sagte sie im Deutschlandfunk. Man könne aber auch ohne zu regieren Dinge verändern - etwa Themen wie den Mietendeckel auf die Tagesordnung setzen.
    +++ FDP-Chef Lindner sagte vor Anhängern mit Blick auf das Aus der Ampel-Koalition, man habe dem Land einen neuen Anfang ermöglichen wollen.
    Dafür sei man im Herbst in ein volles politisches Risiko gegangen und zahle nun einen hohen Preis dafür. Für Deutschland sei die Entscheidung aber richtig gewesen.
    +++ Grünen-Fraktionschefin Dröge erklärte im Deutschlandfunk, man habe sich ein besseres Ergebnis für die eigenen Themen gewünscht.
    Man komme aus einer Koalition, die sehr viel gestritten habe. Es sei daher darum gegangen, Vertrauen zurückzugewinnen. Das Wahlergebnis der AfD gebe ihr am meisten zu denken. Das sei eine Erschütterung für das Land. Es sei ein Auftrag an alle Demokraten, dass diese Ergebnisse wieder sinken.
    +++ Die aktuelle Hochrechnung von infratest dimap:
    Union 28,9
    AfD 19,9
    SPD 16,2
    Grüne 13,0
    Linke 8,5
    FDP: 4,9
    BSW: 4,8
    +++ Unions-Kanzlerkandidat Merz spricht von einem "historischen Wahlabend".
    Man habe die Wahl gewonnen. CDU und CSU hätten gut zusammengearbeitet. Es gehe nun darum, schnell eine handlungsfähige Mehrheit zu bilden. Die Welt draußen warte nicht. Die Union stehe dafür, dass Deutschland wieder zuverlässig regiert werde.
    Allerdings ist noch unklar, ob FDP und BSW der Einzug in den Bundestag gelingt. Die Hochrechnungen von ARD und ZDF sehen sie knapp unter oder um die 5 Prozent. Sollte mindestens eine der beiden Kräfte am Ende über der Sperrklausel liegen, dürfte das die Regierungsbildung spürbar erschweren.
    +++ SPD-Spitzenkandidat Scholz spricht von einem "bitteren Wahlergebnis".
    Er gratulierte Unions-Kanzlerkandidat Merz zum Wahlsieg. Der Auftrag zur Regierungsbildung liege nun bei diesem. Mit dem Ergebnis der AfD wolle er sich nicht abfinden, so Scholz.
    Sein Parteikollege Pistorius spricht von einem "niederschmetternden, katastrophalen Ergebnis". Es gebe nichts zu beschönigen. Er hoffe dass die Union jetzt den richtigen Ton treffe, um Demokraten zusammenzuhalten und nicht weiter auseinanderzuspielen.
    +++ Die Grünen sind nach Worten ihres Kanzlerkandidaten Habeck bereit, sich auch an einer künftigen Regierung zu beteiligen.
    "Wir sind auch bereit, Verantwortung zu übernehmen", sagte er auf der Wahlparty seiner Partei in Berlin. "Jetzt steht Deutschland vor einer schwierigen Regierungsbildung. Die muss jetzt schnell und erfolgreich abgeschlossen werden."
    +++ CSU-Chef Söder verspricht dem CDU-Vorsitzenden Merz auch weiter eine Geschlossenheit der Union.
    "Du hast die CSU auch weiter an deiner Seite", sagt er im Konrad-Adenauer-Haus bei einem gemeinsamen Auftritt. "Es wird nicht ganz einfach werden", räumt er mit Blick auf die Koalitionsgespräche ein.
    +++ Auch eine zweite Hochrechnung der ARD sieht weder FDP noch BSW im Bundestag. Demnach kommen die Liberalen auf 4,9 Prozent, das BSW auf 4,8 Prozent. Das ZDF sieht beide Parteien dagegen bei 5,0 Prozent.
    +++ Es liegt die erste Hochrechnung von infratest dimap vor:
    Union 29,0
    AfD 19,6
    SPD 16,0
    Grüne 13,3
    Linke 8,6
    FDP: 4,9
    BSW: 4,7
    +++ Eine Hochrechnung des ZDF kommt auf etwas andere Ergebnisse.
    Demnach kommen sieben Gruppierungen in den Bundestag und machen eine Regierungsbildung kompliziert. Die Union als stärkste Kraft kommt demnach auf 28,7 Prozent, vor der AfD mit 19,8 Prozent. Die SPD schrumpft auf 16,4 Prozent und die Grünen geben auf 12,3 Prozent nach. Die Linke ist demnach mit 8,9 Prozent sicher im Parlament. FDP und BSW müssen mit je 5,0 Prozent zittern.
    +++ FDP-Vize Kubicki hat eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und der FDP ausgeschlossen.
    Im ARD-Fernsehen sagte er: "Wir haben für uns ausgeschlossen, dass wir noch einmal die nächsten vier Jahre mit den Grünen zusammen regieren". Sollte die FDP im Bundestag vertreten sein, werde es für Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot wahrscheinlich nicht reichen. Dann müsse eine Koalition aus CDU, SPD und FDP gebildet werden.
    +++ "Wir werden noch zittern müssen", sagt BSW-Chefin Wagenknecht.
    Aber unabhängig vom Ergebnis sei es schon beeindruckend, wo das BSW stehe. "Wir haben das großartig gemacht."
    +++ Linken-Chef und Spitzenkandidat van Aken hat sich begeistert über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl geäußert.
    "Die Linke lebt", sagte er vor einer jubelnden Menge in Berlin.
    +++ CSU-Generalsekretär Huber hat nach den ersten Prognosen zur Bundestagswahl von einem "klaren Regierungsauftrag für CDU und CSU" gesprochen.
    Es sei "völlig klar, dass der Wunsch nach einem Politikwechsel in diesem Land mit Händen zu greifen ist", sagte er am Sonntag im ZDF.
    +++ "Der neue Bundeskanzler wird Friedrich Merz heißen", sagt CDU-Generalsekretär Linnemann im ARD-Fernsehen. Man wolle Deutschland voranbringen.
    +++ SPD-Generalsekretär Miersch sprach im ZDF von einem "ganz bitteren Abend". Es sei eine "historische Niederlage" für seine Partei.
    Er gratuliere der CDU und Friedrich Merz. Miersch dankte zudem den Wahlkämpfern.
    +++ AfD Kanzlerkandidatin Weidel spricht von einem "grandiosen Wahlkampf" - man habe sich als einzige Partei verdoppelt.
    Die Hand werde immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung, um den Willen des Volkes umzusetzen.
    +++ Die Wahllokale für die Bundestagswahl sind geschlossen. Nun werden die Stimmen ausgezählt. Laut Prognose von Infratest dimap hat die Union die Bundestagswahl mit 29 Prozent (+4,9 Punkte) gewonnen. Weitere Ergebnisse:
    AfD: 19,5 % (+9,1)
    SPD: 16 % (-9,7)
    Bündnis 90/Die Grünen: 13,5 % (-1,2)
    Die Linke: 8,5 % (+3,6)
    FDP: 4,9 % (-6,5)
    BSW: 4,7 %
    Die Wahlbeteiligung lag den Angaben zufolge bei 84 Prozent.
    +++ Bei der Bundestagswahl haben bis zum Nachmittag 52 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme im Wahllokal abgegeben.
    Diesen Zwischenstand gab die Bundeswahlleiterin bekannt. Briefwähler sind nicht berücksichtigt. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 lag die Beteiligung um 14 Uhr bei 36,5 Prozent. Damals gab es wegen der Corona-Pandemie eine große Zahl an Briefwählern. Die Wahllokale haben noch bis 18 Uhr geöffnet.
    +++ Bundespräsident Steinmeier hat bei seiner Stimmabgabe alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zur Wahl zu gehen.
    Er sagte in seinem Wahllokal in Berlin-Zehlendorf: "Nutzen Sie Ihr Wahlrecht, gehen Sie wählen, bestimmen Sie mit über die Zukunft unseres Landes und wählen Sie in dem Bewusstsein, dass Ihre Stimme die Entscheidende sein könnte."
    +++ Gut 59 Millionen Menschen sind wahlberechtigt.
    Etwa 2,3 Millionen davon sind Erstwähler. Hinzu kommen mehr als 200.000 Deutsche, die im Ausland leben und sich für die Wahl registriert haben. Für sie wurde es mit der Stimmabgabe wegen der kurzen Fristen diesmal aber sehr knapp.
    Diese Nachricht wurde am 23.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.