Die vermeintlich neue Zeitrechnung in der Major League Soccer begann mit zweitstündiger Verzögerung. Es regnete, stürmte und blitzte in Südflorida, als Lionel Messi am Sonntag bei Inter Miami vorgestellt werden sollte. Doch was sind schon 120 Minuten Warten im Vergleich zur fast 30-jährigen Geschichte der Liga?
Und hier, in der MLS, soll er nun also dribbeln, rennen, schießen, - und vor allem: glänzen. Lionel Messi, nicht nur “die Nummer zehn von Miami”, sondern auch “von Amerika”, hieß es bei seiner Vorstellung. Und sowieso: “die beste Nummer zehn der Welt.”
Als Messi sich an die knapp 20 000 Fans wandte, sprach er Spanisch - aber das ist in Miami, Amerikas Stadt mit dem wohl größten lateinamerikanischen Flair, noch nie ein Problem gewesen.
“Vielen Dank. Ich bin sehr bewegt, hier in Miami zu sein. Und ich kann es kaum erwarten, loszulegen. Ich will gewinnen - und ich denke, dass wir hier viele wunderbare Erlebnisse haben werden.”
Wie ein Wechsel von Michael Jordan nach Europa
Es tröpfelte noch ein wenig, als der Superstar den Miami-Mitbesitzer David Beckham, umarmte - aber es war trotzdem ein strahlender Augenblick für die Liga. Messi ist der prominenteste Profi der MLS-Geschichte, größer als Beckham, Thierry Henry oder Bastian Schweinsteiger, die einst auch hier spielten.
Sportjournalist Nico Cantor vom TV-Sender “CBS” verglich Messis Wechsel mit einer Basketball-Legende:
“Stell’ dir vor, Michael Jordan wäre nach seinem sechsten NBA-Titel mit den Chicago Bulls zu Real Madrid gegangen. Der Einfluss auf den spanischen Basketball wäre monumental gewesen. So ähnlich ist es mit Messis Wechsel in die MLS. Das wird die Soccer-Landschaft hier verändern.”
Jahresgehalt: 50 bis 60 Millionen Euro
Messis Vorstellung war ein Vorgeschmack auf das, was nun kommt. Apple hat sich für zehn Jahre die globalen Übertragungsrechte der Liga gesichert. Kosten: 2,5 Milliarden Dollar. Als Miami und die MLS den Technologie-Giganten in ihren Plan einweihten, Messi verpflichten zu wollen, war der kalifornische Konzern sofort angetan. Wer Messi sehen will, muss den MLS-Season-Pass kaufen.
Der Weltmeister werde, so die Hoffnung, weltweites Interesse hervorrufen - was wiederum neue internationale Abonnenten bedeuten könnte. Messi wurde vertraglich zugesichert, an diesen Einnahmen beteiligt zu werden, ebenso wie an m Profit, den Verein, Liga und Sponsoren durch seine Auftritte machen. Sein Jahresgehalt könnte so am Ende zwischen 50 und 60 Millionen Dollar.