Der Kommilitone, der jeden Tag bis in die Bibliothek nachstellt; der Professor, der zu später Stunde nach Hause einlädt; der Tutor, der erst Avancen macht und dann bei einer Zurückweisung schlechte Noten gibt: Wohl die Hälfte aller Studentinnen in Deutschland macht derartige Erfahrungen. Sexismus, Belästigungen und auch körperliche Übergriffe gehören mutmaßlich zum Alltag an deutschen Hochschulen, wenn auch die Zahl der Erhebungen zum Thema noch gering ist.
Denn trotz der Debatten unter Stichworten wie #aufschrei oder #metoo sind Hochschulen als Hort eines solchen Alltagssexismus häufig unbeobachtet geblieben.
Schweigen für die gute Note
Dabei sind Studierende gerade hier häufig sehr verletzlich. Die Strukturen an Hochschulen gewährleisten nur selten Schutz. Oft überwiegt die Angst, dass lautstarker Protest das eigene Studium aufs Spiel setzt. Und Anlauf- oder Beschwerdestellen sind auf dem Campus keine Selbstverständlichkeit.
Campus & Karriere fragt: Wie alltäglich ist Sexismus an deutschen Hochschulen? Welche Ausmaße nimmt er an? Welche Erfahrungen machen Studierende und Dozenten? Wie kann man sich wehren? Wie müssen sich die Hochschulen verändern? Und in welcher Verantwortung steht jeder Einzelne, Mann wie Frau?
Zu Gast in der Sendung:
- Nadiah Riebensahm, Studierendenbündnis "SOLO"
- Claudia Weber, Professorin für Europäische Zeitgeschichte, Viadrina Frankfurt (Oder)
- Kathrin van Riesen, Vorstand der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen
Beitrag in der Sendung:
Afanasia Zwick: "Sexismus bekämpfen – nur wie? Wie Dozenten und Studierende in Frankfurt mit Sexismus an ihren Hochschulen umgehen"
Eine Sendung mit Hörerbeteiligung über Telefon 00800/44 64 44 64 oder per Mail: campus@deutschlandfunk.de.