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Mexiko
Regierung bietet Flüchtlingen Hilfe an

Flüchtlinge aus Honduras, El Salvador und Guatemala ziehen durch Mexiko in Richtung USA. Jetzt hat der scheidende mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto ihnen angeboten, einen Aufenthaltstitel in Mexiko zu beantragen. Voraussetzung ist, dass sie in den südlichen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca bleiben.

Von Anne-Katrin Mellmann |
    Migranten aus Zentralamerika auf dem Weg durch Mexiko in Chiapas.|
    Noch immer sind Tausende Menschen aus Mittelamerika auf dem Weg durch Mexiko in die USA (AFP / rodrigo Abd)
    Mexikos Regierung hat den mittelamerikanischen Migranten, die derzeit das Land in Richtung USA durchqueren, zeitlich begrenzte Arbeitsvisa angeboten. Außerdem sollen sie Ausweispapiere erhalten. Der scheidende Präsident Enrique Peña Nieto sagte, sein Land achte die Würde der Migranten, weil fast jeder Mexikaner einen Freund oder Verwandten hat, der in die USA ausgewandert ist. Das Willkommens-Programm seiner Regierung solle die Menschen schützen.
    "Wir wissen sehr gut, dass du eine Chance suchst, und dass du ein neues Heim für deine Lieben errichten und eine bessere Zukunft haben willst. Mexiko reicht dir die Hand. Wir wollen dass du und alle Migranten sich sicher fühlen können."
    Peña Nieto, dessen Amtszeit am 1. Dezember endet, stellte zwei Bedingungen: Die Migranten müssen eine Aufenthaltsgenehmigung oder Asyl beantragen. Zweitens dürfen sie die südlichen Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas nicht verlassen, also nicht weiter Richtung USA wandern. Oaxaca und Chiapas gehören zu den Bundesstaaten mit der höchsten Arbeitslosigkeit und Armut. Kurz vor dem Angebot des Präsidenten hatten die Tausenden, die zur Flüchtlingskarawane gehören, beschlossen in die Hauptstadt Mexikos zu laufen. Dort wollten sie vor das Parlament ziehen.
    Ein Graffiti in Ciudad Barrios zeigt den Erzbischof Romero.
    Sie fliehen vor Armut, Korruption und Gewalt: Kein Tag vergeht, an dem die Nachrichten in El Salvador keine Gewalttaten vermelden. Auch 26 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs findet das Land keinen Frieden. Der ehemalige Erzbischof von San Salvador Oscar Romero prangerte die Verhältnisse in seinem Land an - und wurde am 24. März 1980 für immer zum Schweigen gebracht.
    Die Gruppe ist vor 14 Tagen in Honduras aufgebrochen und überwiegend zu Fuß unterwegs. Weitere, kleinere Gruppen haben sich seitdem auf den Weg gemacht, um sich dem Treck anzuschließen. An der Grenze zu Guatemala nahmen mexikanische Polizisten gestern Dutzende Migranten fest, nachdem die den Grenzfluss überquert hatten.