
Das Töten von Stieren und der Einsatz von spitzen Gegenständen, die die Tiere verletzen könnten, sollen demnach künftig tabu sein. Um sicherzustellen, dass Stiere nicht unbegrenzt durch die Arena getrieben werden, setzten die Stadträte außerdem Zeitlimits fest.
"Es war entweder das oder nichts", sagte die Tierrechtsaktivistin Sofía Morín von der Organisation "Cultura sin Tortura" (Kultur ohne Folter). Die Gruppe hatte die Regeländerungen unter dem Motto "Stierkämpfe ohne Gewalt" federführend vorangetrieben. "Wir bevorzugen das hier, weil es ohne Zweifel ein riesiger Schritt beim Schutz der Tiere ist."
Mexikos Bürgermeisterin Clara Brugada pflichtete den Aktivisten bei. Die Entscheidung des Stadtparlaments werde die mexikanische Hauptstadt zu einem Ort machen, der die Rechte von Tieren achte.
Erbitterte Proteste
Die Einschränkungen lösten Proteste von Matadoren und Anhängern der Tradition aus. Einige versuchten die Polizeibarrikaden rund um das Stadtparlamentsgebäude zu durchbrechen, andere reckten Transparente mit der Parole "Ein Fan der 'Fiesta Brava' (Stierkampf) zu sein, ist kein Verbrechen, sondern ein Grund zum Stolz" in die Höhe.
Aktivisten für Tierrechte und Stadträte stellten sich derweil demonstrativ neben Bereitschaftspolizisten auf den Stufen des Gebäudes auf und ballten die Fäuste, einige hatten Stierkuscheltiere dabei.
Stierkämpfe haben in vielen lateinamerikanischen Ländern seit langem Tradition, stehen aber seit geraumer Zeit in der Kritik, zumal Tiere am Ende der Kämpfe häufig getötet werden. Tierrechtsgruppen schätzen, dass jährlich 180.000 Stiere bei Kämpfen weltweit ihr Leben lassen.
Diese Nachricht wurde am 19.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.