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MH370
Wartungssiegel von Malaysian Airlines klebt auf Flügelklappe

Auf der im Indischen Ozean angeschwemmten Flugzeug-Flügelklappe klebt Medienberichten zufolge ein Wartungssiegel von Malaysia Airlines. Damit ist für die malaysische Regierung klar, dass das Wrackteil zur verschollenen Boeing 777 gehört. Unterdessen sollen auf der Insel La Réunion weitere Flugzeugteile gefunden worden sein, die zu Flug MH370 gehören könnten.

    Malaysias Premierminister Nagib Razak auf einer Pressekonferenz am 5.8.2015 in Kuala Lumpur.
    Malaysias Premierminister Nagib Razak und sein Verkehrsminister Tiong Lai (rechts) sehen es als erwiesen an, dass Flug MH370 über dem Indischen Ozean abgestürzt ist. (dpa / picture-alliance / Fazry Ismail)
    Die französischen Justizbehörden hätten aber "bis heute keine neuen Flugzeugtrümmer erhalten", sagte ein Ermittler. Der malaysische Verkehrsminister Tiong Lai hatte zuvor berichtet, ein malaysisches Suchteam habe auf der französischen Insel La Réunion weitere Wrackteile eines Flugzeugs gefunden, dabei handle es sich um "Trümmer wie Fenster und Sitzkissen". Diese müssten nun von den französischen Behörden untersucht werden.
    Fest steht aber, dass die vergangene Woche an einem Strand der Insel La Réunion gefundene Flügelklappe zu Flug MH370 gehört. Auf ihr klebt nämlich ein Malaysian-Airlines-Wartungssiegel. Malaysias Premier Nagib Razak erklärte: "515 Tage nach dem Verschwinden des Flugzeugs muss ich ihnen schweren Herzens mitteilen, dass ein internationales Expertenteam bestätigt hat, dass Trümmerteile von MH370 stammen. Damit haben wir jetzt den Beweis, dass der Flug MH 370 im vergangenen Jahr unter tragischen Umständen im südlichen Indischen Ozean endete."
    Suche an der richtigen Stelle
    Seit über einem Jahr wird unter Leitung Australiens in einem 120.000 Quadratkilometer großen Gebiet des südlichen Indischen Ozeans nach dem verschwundenen Flugzeug gesucht. Nun sei man aber sicher, an der richtigen Stelle zu suchen, sagte der Chef der australischen Flugsicherheitsbehörde, Martin Dolan.
    239 Menschen waren an Bord des Fluges MH370, als dieser kurz nach dem Start am 8. März 2014 seinen Kurs änderte und schließlich spurlos verschwand. Malaysias Premier Nagib Razak: "Die Last und Unsicherheit, die die Familien ertragen müssen, ist unbeschreiblich. Ich hoffe, dass diese Bestätigung jetzt, so tragisch und schmerzhaft sie auch ist, den Familien ein Stück Sicherheit gibt. In Gedanken und mit unseren Gebeten sind wir bei ihnen."
    Weiterhin viele Fragen offen
    Für die Angehörigen ist die Bestätigung, dass das gefundene Wrackteil zum verschollenen Flug MH370 gehört, noch längst nicht zufriedenstellend. Noch immer wissen sie nichts über den vermutlich tragischen Verlauf des Fluges MH370. Jacquita Gonzales, Ehefrau eines vermissten Besatzungsmitglieds: "Das ist jetzt nicht das Ende. Obwohl etwas gefunden wurde, ist das nicht das Ende. Jetzt muss das ganze Flugzeug entdeckt werden und unsere Angehörigen auch. Wir wollen sie zurück."
    Auch wenn der Fund des Wrackteils anzeigt, dass im richtigen Gebiet gesucht wird; eingrenzen lässt sich das Areal, indem MH 370 abgestürzt sein wird, weiterhin nicht. Die Strömung, die die Flügelklappe nach Réunion getragen hat, lässt sich nach Einschätzung von Ozeanographen nicht zurückverfolgen. Entenmuscheln an dem Tragflächenteil könnten nach Ansicht von Biologen einen Hinweis auf den Absturzort geben, aber genaue Erkenntnisse gibt es noch nicht. Die Suche wird weiter schwierig bleiben. Ob das Wrack aus mehreren tausend Metern Tiefe jemals gehoben werden kann, ist ebenfalls unklar.
    (tzi/stfr)