"Für mich ist es selbstverständlich, dass so etwas wie das Tanzverbot eigentlich gar nicht existieren darf, weil es eine Religion mit einer bestimmten Geschmacksrichtung bevorzugt und ihr Privilegien verleiht, die so nicht gerechtfertigt sind", sagt Michael Wladarsch, Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit München. Der selbstständige Grafikdesigner sieht die Trennung von Staat und Kirche in Deutschland nicht ausreichend verwirklicht.
Der Jesuit Karl Kern hält dagegen: "Wenn der Mensch nur Vergnügen ist, brauchen wir keine Stillen Tage. Diese sind für mich eine soziale Skulptur, die eine Gesellschaft braucht, um die ganze Breite des Menschlichen abzubilden." Kern ist Rektor der Innenstadtkirche Sankt Michael, die sich in der Münchner Fußgängerzone inmitten von Kaufhäusern und Lokalen befindet.