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Micro

Eine Welt, in der geschrumpfte Studenten riesigen Insekten gegenüberstehen, ist ideal für Gruseleffekte aller Art. Da werden Köpfe und Arme abgebissen und bald ist klar: Die meisten Protagonisten werden das Ende dieses Thrillers nicht erleben. Die vom Altmeister Michael Crichton begonnene und nach dessen Tod von Richard Preston vollendete Geschichte hält viele Szenen bereit, die wie gemacht scheinen für eine 3D-Verfilmung in Hollywood.

Rezension: Michael Lange |
    Es beginnt mit rätselhaften Todesfällen in Honolulu und einer aufstrebenden kleinen Firma, die Nanoroboter herstellt. Eine Gruppe Biologie-Studenten wird vom Chef der Firma angeheuert, um mit Hilfe von Nanotechnik biologische Vielfalt zu erforschen. Welche Wissenschaft betrieben werden soll, bleibt vage. Dennoch verabschiedet sich das ganze Studententeam spontan aus dem Universitätslabor und geht den privatwirtschaftlichen Rattenfängern auf den Leim. Als sich die Ungereimtheiten häufen, vermuten die Studenten kriminelle Machenschaften und werden vom Bösewicht auf Insektengröße geschrumpft. Das geschieht mit starken Magnetfeldern, was wissenschaftlich wenig Sinn ergibt, aber nun einmal die Basis darstellt für diesen Jurassic-Park im Mikro-Format.

    An Action- und Gruseleffekten mangelt es "Micro" nicht. Die vom Altmeister Michael Crichton begonnene und nach dessen Tod von Richard Preston vollendete Geschichte hält viele Szenen bereit, die wie gemacht scheinen für eine 3D-Verfilmung in Hollywood. Interessant sind vor allem die Passagen, in denen die Tierwelt aus der Perspektive der Mikromenschen dargestellt wird. Die Vielfalt der Insekten und der besondere Blickwinkel machen den Reiz dieses Buches aus. Die Handlung allerdings ist vorhersehbar und wenig glaubwürdig, die Charaktere oberflächlich, die Dialoge hölzern und die wissenschaftliche Basis – anders als bei anderen Thrillern von Michael Crichton - eher dünn.

    Michael Crichton und Richard Preston: Micro
    ISBN: 978-3-896-67429-6
    Karl Blessing Verlag, 544 Seiten, 22,95 Euro