Sein neustes Prestigeprojekt wurde zur Eröffnung Ende 2016 von vielen Seiten bejubelt: Der Hamburger Architekt Jörg Friedrich hat im Kraftwerk Mitte in Dresden aus alter Backsteinsubtanz ein modernes Kulturzentrum geschaffen. Doch auch die soziale Architektur liegt dem Professor für Entwerfen und Gebäudelehre an der Universität Hannover am Herzen.
Vor rund zwei Jahren sprach er im DLF über sein Projekt "Refugees Welcome": Darin hat er mit seinen Studenten nachhaltige, günstige und kreative Konzepte für Flüchtlingsunterkünfte vorlegt. Vorausgegangen ist eine schonungslose Analyse: Die Geflohenen würden in provisorische Turnhallen, Verwaltungsgebäude und Container an den Rand der Stadt gedrängt und sich selbst überlassen. Statt Löcher zu stopfen, brauche es eine Dauerlösung und ein Gesamtkonzept für menschenwürdiges Wohnen für alle, hieß es.
Und es hat sich etwas bewegt, schreibt Jörg Friedrich mit seinen Kollegen in einem neuen Buch "Wohnen - Migration als Impuls für die kooperative Stadt". Die Debatte um Flüchtlingsunterkünfte habe zu einer kreativen und innovativen Architekturdebatte über das Wohnen geführt. Es seien Projekte entstanden, die allgemein das Grundbedürfnis nach Wohnen aufgreifen, schreiben die Architekten. Im DLF spricht Jörg Friedrich über positive Beispiele und den Nutzen sozialer Architektur für alle.
Hinweis: Das Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate lang als Audio-on-demand abrufen.
"Zukunft: Wohnen - Migration als Impuls für die kooperative Stadt", herausgegeben von Jörg Friedrich, Peter Haslinger, Simon Takasaki und Valentina Forsch, Jovis Verlag, 320 Seiten, 32€