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Migration
EU-Kommissar kritisiert Zuwanderungsdebatte in Deutschland

EU-Sozialkommissar Andor und auch Rumäniens Präsident Basescu verteidigten die Freizügigkeit der Arbeitnehmer - und kritisierten die Schlagseite in der Debatte um angebliche Armutszuwanderung: Unterm Strich profitiere Deutschland erheblich von Immigration.

    Bild vom so genannten Problemhaus in Duisburg-Rheinhausen.
    Das "Problemhaus" in Duisburg-Rheinhausen: Das für 350 Personen ausgelegte Hochhaus wird zur Zeit von etwa 1400 Personen, überwiegend Roma und Sinti, bewohnt. (dpa / Horst Ossinger)
    EU-Sozialkommissar Laszlo Andor hat Deutschland dazu aufgefordert, seine Integrationsbemühungen fortzusetzen. „Integration ist notwendig, auch wenn sie kostspielig ist“, sagte Andor beim Besuch der Hans-Fallada-Schule in Neukölln, an der rund ein Viertel der Schüler aus Rumänien stammen. "Der deutsche Arbeitsmarkt braucht Arbeitskräfte. Deshalb muss er Zuwanderer willkommen heißen.“ Er nannte Bildung, Beschäftigung, Gesundheitsversorgung und Wohnen als die vier größten Herausforderungen bei der Integration von Zuwanderern, die der Minderheit der Roma angehören.
    Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium, Florian Pronold (SPD), kündigte an, dass der Bund denjenigen Kommunen zeitnah und konkret Hilfestellung leisten werde, die besondere Schwierigkeiten mit bedürftigen Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien haben. Der rumänische Präsident Traian Basescu kritisierte die vor allem von der CSU geführte Debatte über arme Zuwanderer. „Wir wollen von Politikern dazu keine Vorwürfe mehr hören“, sagte er in Berlin. Kritik wegen Problemen mit rumänischen Zuwanderern sei allenfalls dann akzeptabel, wenn man seinem Land gleichzeitig dafür danken würde, „dass wir Ärzte und Informatiker und andere hoch qualifizierte Menschen ausgebildet haben.“
    Hören Sie weitere Informationen von unserem Korrespondenten Gerhard Schröder.