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Flucht
Migrationsforscher Vorländer mahnt effizientes Integrationsmanagement an

Der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Integration und Migration, Vorländer, hat für eine differenzierte Betrachtungsweise im Umgang mit Geflüchteten geworben.

    Hans Vorländer, Lehrstuhlinhaber Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte und Direktor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden steht am Abend der Oberbürgermeisterwahl im Rathaus.
    Migrationsforscher Hans Vorländer (picture alliance/dpa/Robert Michael)
    Im Deutschlandfunk sagte Vorländer, die absolute Zahl der bislang in diesem Jahr gestellten Asylanträge sei im Vergleich zu 2015 nicht so hoch und liege etwas über der sogenannten Obergrenze von 200.000, die vom früheren CSU-Chef Seehofer als Maßstab eingeführt worden war. Das Problem sei aber, dass Deutschland gleichzeitig rund 1,1 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen habe. Die Kommunen müssten diese Menschen betreuen, für den Arbeitsmarkt vorbereiten und Kinder in Kitas unterbringen. Das seien enorme Aufwendungen, gerade auch die Großstädte seien belastet. Vorländer sprach sich dafür aus, die Prozesse der unterschiedlichen Behörden zu vereinfachen, zum Beispiel durch Digitalisierung. Insgesamt, so Vorländer weiter, müsse das Einwanderungs- und Integrationsmanagement in Deutschland effizienter aufgestellt werden. So gebe es in anderen Staaten lediglich nur eine Anlaufstelle für Geflüchtete.
    Diese Nachricht wurde am 11.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.