Bildungsmonitor 2024
Migrationshintergrund nur bei bildungsfernen Familien problematisch

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund haben es schwer in der Schule und damit später auf dem Arbeitsmarkt, wenn ihre Eltern kaum Deutsch sprechen und eine niedrige Bildung haben. Das zeigt der neue Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft INSM. Allerdings sei nicht die Zuwanderung an sich das Problem.

    Drei jugendlichen syrische Flüchtlinge in Dahlem bei Dahlenburg (Niedersachsen) auf dem Gelände des Internatsgymnasium Marienau zum Unterricht. Die drei Jugendlichen sind ohne ihre Eltern geflüchtet und leben jetzt die im Internat. Foto: Philipp Schulze/dpa
    Für Schülerinnen und Schüler ist dem "Bildungsmonitor" zufolge nicht der Migrationshintergrund an sich ein Problem. Schwierig wird es aber bei bildungsfernen Familien. (picture alliance / dpa / Philipp Schulze)
    Vielmehr verschärfe die unzureichende Integration der Kinder bildungsferner Familien das Problem im Bildungsbereich, erklärte INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben. Damit würden erhebliche demografische Potenziale ungenutzt gelassen.
    Vor diesem Hintergrund fordern die Fachleute, dass viel gezielter in die frühkindliche Bildung investiert wird. Jeder dabei investierte Euro spare später ein Vielfaches bei "drohenden Reparaturarbeiten" und trage langfristig zu Fachkräftesicherung und Wohlstand bei.
    Der Bildungsmonitor belegt, dass 15-Jährige mit Migrationshintergrund dann schlechter in Mathematik, den Naturwissenschaften und beim Lesen abschneiden, wenn ihre Eltern gering qualifiziert sind. Auch der Mangel an Büchern im Elternhaus und fehlender Austausch auf Deutsch spielten eine Rolle.

    Sachsen spitze, Bremen Schlusslicht

    Die Studie vergleicht auch das Bildungssystem in den 16 Bundesländern. Anhang von 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern bewertet der Bildungsmonitor, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert. Dabei schnitt Sachsen wie auch im vergangenen Jahr am besten ab, vor Bayern. Dahinter folgen Hamburg, Thüringen, Baden-Württemberg und das Saarland.
    Schlusslicht im Vergleich der Länder ist Bremen. Den größten Sprung nach vorne machte Berlin, das sich von Platz 15 auf Platz 12 verbesserte. In einzelnen Handlungsfeldern belegten viele der Länder Spitzenpositionen. Brandenburg etwa war am besten im Handlungsfeld Integration, Bremen dagegen erreichte bei der Ausbildungsleistung im IT-Bereich die besten Werte aller Bundesländer.
    Diese Nachricht wurde am 03.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.