Vielmehr verschärfe die unzureichende Integration der Kinder bildungsferner Familien das Problem im Bildungsbereich, erklärte INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben. Damit würden erhebliche demografische Potenziale ungenutzt gelassen.
Vor diesem Hintergrund fordern die Fachleute, dass viel gezielter in die frühkindliche Bildung investiert wird. Jeder dabei investierte Euro spare später ein Vielfaches bei "drohenden Reparaturarbeiten" und trage langfristig zu Fachkräftesicherung und Wohlstand bei.
Der Bildungsmonitor belegt, dass 15-Jährige mit Migrationshintergrund dann schlechter in Mathematik, den Naturwissenschaften und beim Lesen abschneiden, wenn ihre Eltern gering qualifiziert sind. Auch der Mangel an Büchern im Elternhaus und fehlender Austausch auf Deutsch spielten eine Rolle.
Sachsen spitze, Bremen Schlusslicht
Die Studie vergleicht auch das Bildungssystem in den 16 Bundesländern. Anhang von 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern bewertet der Bildungsmonitor, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert. Dabei schnitt Sachsen wie auch im vergangenen Jahr am besten ab, vor Bayern. Dahinter folgen Hamburg, Thüringen, Baden-Württemberg und das Saarland.
Schlusslicht im Vergleich der Länder ist Bremen. Den größten Sprung nach vorne machte Berlin, das sich von Platz 15 auf Platz 12 verbesserte. In einzelnen Handlungsfeldern belegten viele der Länder Spitzenpositionen. Brandenburg etwa war am besten im Handlungsfeld Integration, Bremen dagegen erreichte bei der Ausbildungsleistung im IT-Bereich die besten Werte aller Bundesländer.
Diese Nachricht wurde am 03.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.