Kühe, die Milch für das "Ohne Gentechnik"-Sortiment der Marke Landliebe geben, fressen anders zusammengesetztes Futter als früher. Die Umstellungsphase begann 2006, und die erste Milch kam zwei Jahre später in den Handel. Sabine Simon ist Sprecherin der Molkerei Friesland Campina, zu der Landliebe gehört.
"Die Kühe bekommen jetzt Futtermittel, die entweder in Deutschland oder jedenfalls in angrenzenden Nachbarländern wachsen. Soja ist ersetzt worden durch zum Beispiel Lupinen oder Raps, Ackerbohnen, Rapsschrot, Rapskuchen. Die Futtermittelbestandteile sind im Einzelnen mit unseren Landwirten vereinbart."
Auf die Verpackung ist das grüne "Ohne Gentechnik"-Logo gedruckt. Inzwischen gibt es neben Frischmilch und H-Milch auch Butter, Sahne, Quark und Naturjoghurt. Auch einige andere Molkereien bieten Milch und Milchprodukte mit diesem Logo an.
"Nur wenn die Milch tatsächlich von Kühen kommt, die gentechnikfrei gefüttert wurden, darf die Milch "Ohne Gentechnik" ausgezeichnet werden. Es reicht nicht, dass die Milch an sich gentechnikfrei ist, sondern auch die Tierfütterung muss gentechnikfrei gewährleistet werden."
Alexander Hissting ist Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik, der das "Ohne Gentechnik"-Logo des Bundeslandwirtschaftsministeriums vergibt. Landliebe verwendet zwar ein eigenes Zeichen, aber die am Programm beteiligten Bauern müssen dieselben Produktionsbedingungen erfüllen.
"Es gibt eine gesetzlich vorgeschriebene Frist, wie lange Kühe gentechnikfrei gefüttert sein müssen. Die beträgt drei Monate, und wenn ein Landwirt zusichern kann, seine Kühe sind drei Monate gentechnikfrei gefüttert, darf die Milch als "Ohne Gentechnik" Milch vermarktet werden. Alle Biotiere müssen gentechnikfrei gefüttert sein. Deswegen sollte der Verbraucher, wenn er gentechnikfreie Lebensmittel kaufen will, entweder zu Biolebensmitteln greifen oder zu solchen, die eine "Ohne Gentechnik" Kennzeichnung tragen."
Die dreimonatige Umstellungsfrist beruht nicht auf einer wissenschaftlichen Grundlage. Der Organismus von Milchkühen stellt sich schneller auf neues Futter ein. Die Frist ist an die Umstellungszeiten im Biolandbau angelehnt, wo bisher konventionell gefütterte Kühe drei Monate nach Zukauf und Umstellung auf Ökofutter als Biomilchkühe gelten. Molkereien, die Milch und Milchprodukte mit "Ohne Gentechnik"-Logo anbieten, haben dafür ein Kontrollsystem entwickelt. Wie das für die Marke Landliebe aussieht, beschreibt Sabine Simon von Friesland Campina:
"Zum einen, indem wir Verträge haben mit unseren Bauern, wo das vorgeschrieben ist. Wir haben auch Verträge gemacht mit den entsprechenden Futtermittellieferanten, die die Bauern mit Futtermitteln beliefern, und haben uns dort ausbedungen eine sogenannte Datenfernübertragungsvereinbarung. Das heißt, wir können über unsere EDV in die EDV des Futtermittellieferanten gucken und können dadurch sehen, welche Futterarten in welcher Menge unser Bauer bestellt hat."
Außendienstmitarbeiter der Molkerei sehen sich auch auf den Höfen um, und in Abständen kommen Sachverständige, um Futtermittelproben zu ziehen – selbstverständlich unangemeldet. Der größte Nachteil von "Ohne Gentechnik"-Programmen: Die Produktion ist teurer. Wie groß der Anteil dieser Art der Milchproduktion inzwischen ist, lässt sich nur vermuten.
"Ich schätze, dass etwa zehn Prozent der deutschen Milch ohne Gentechnik produziert wird. Es wird noch nicht jeder Liter dieser Milch ausgelobt, aber in der Fütterung sind etwa zehn Prozent der Milch umgestellt."
Mittlerweile treiben sich die Molkereien gegenseitig an, weitere Produkte "Ohne Gentechnik" zu entwickeln, beobachtet Alexander Hissting. Die Firma Bauer will Käse "Ohne Gentechnik" herstellen, die Firma Zott Mozzarella. Und Landliebe hat vor, Fruchtjoghurt in das Sortiment aufzunehmen. Aber das ist nicht so einfach. Gerd Krewer von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen:
"Das Problem ist, dass man die gentechnikfreien Produkte nur auf die weiße Schiene platzieren kann. Sobald Sie Zusatzstoffe in die Milch geben - seien es Früchte, sei es Zucker, Kakao - wird es mit der Herkunft schwierig, das sauber zu trennen. Von daher, wenn Sie den Handel beobachten, was gentechnikfreie Produkte angeht, das sind Naturjoghurts, Frischkäse, die Milchsorten, wo außer der Milch keine Zutaten drin sind."
Ob sich die Angebotspalette verbreitert, haben schließlich aber auch die Konsumenten in der Hand, denn sie müssen bereit sein, dafür tiefer in die Tasche zu greifen.
"Die Kühe bekommen jetzt Futtermittel, die entweder in Deutschland oder jedenfalls in angrenzenden Nachbarländern wachsen. Soja ist ersetzt worden durch zum Beispiel Lupinen oder Raps, Ackerbohnen, Rapsschrot, Rapskuchen. Die Futtermittelbestandteile sind im Einzelnen mit unseren Landwirten vereinbart."
Auf die Verpackung ist das grüne "Ohne Gentechnik"-Logo gedruckt. Inzwischen gibt es neben Frischmilch und H-Milch auch Butter, Sahne, Quark und Naturjoghurt. Auch einige andere Molkereien bieten Milch und Milchprodukte mit diesem Logo an.
"Nur wenn die Milch tatsächlich von Kühen kommt, die gentechnikfrei gefüttert wurden, darf die Milch "Ohne Gentechnik" ausgezeichnet werden. Es reicht nicht, dass die Milch an sich gentechnikfrei ist, sondern auch die Tierfütterung muss gentechnikfrei gewährleistet werden."
Alexander Hissting ist Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik, der das "Ohne Gentechnik"-Logo des Bundeslandwirtschaftsministeriums vergibt. Landliebe verwendet zwar ein eigenes Zeichen, aber die am Programm beteiligten Bauern müssen dieselben Produktionsbedingungen erfüllen.
"Es gibt eine gesetzlich vorgeschriebene Frist, wie lange Kühe gentechnikfrei gefüttert sein müssen. Die beträgt drei Monate, und wenn ein Landwirt zusichern kann, seine Kühe sind drei Monate gentechnikfrei gefüttert, darf die Milch als "Ohne Gentechnik" Milch vermarktet werden. Alle Biotiere müssen gentechnikfrei gefüttert sein. Deswegen sollte der Verbraucher, wenn er gentechnikfreie Lebensmittel kaufen will, entweder zu Biolebensmitteln greifen oder zu solchen, die eine "Ohne Gentechnik" Kennzeichnung tragen."
Die dreimonatige Umstellungsfrist beruht nicht auf einer wissenschaftlichen Grundlage. Der Organismus von Milchkühen stellt sich schneller auf neues Futter ein. Die Frist ist an die Umstellungszeiten im Biolandbau angelehnt, wo bisher konventionell gefütterte Kühe drei Monate nach Zukauf und Umstellung auf Ökofutter als Biomilchkühe gelten. Molkereien, die Milch und Milchprodukte mit "Ohne Gentechnik"-Logo anbieten, haben dafür ein Kontrollsystem entwickelt. Wie das für die Marke Landliebe aussieht, beschreibt Sabine Simon von Friesland Campina:
"Zum einen, indem wir Verträge haben mit unseren Bauern, wo das vorgeschrieben ist. Wir haben auch Verträge gemacht mit den entsprechenden Futtermittellieferanten, die die Bauern mit Futtermitteln beliefern, und haben uns dort ausbedungen eine sogenannte Datenfernübertragungsvereinbarung. Das heißt, wir können über unsere EDV in die EDV des Futtermittellieferanten gucken und können dadurch sehen, welche Futterarten in welcher Menge unser Bauer bestellt hat."
Außendienstmitarbeiter der Molkerei sehen sich auch auf den Höfen um, und in Abständen kommen Sachverständige, um Futtermittelproben zu ziehen – selbstverständlich unangemeldet. Der größte Nachteil von "Ohne Gentechnik"-Programmen: Die Produktion ist teurer. Wie groß der Anteil dieser Art der Milchproduktion inzwischen ist, lässt sich nur vermuten.
"Ich schätze, dass etwa zehn Prozent der deutschen Milch ohne Gentechnik produziert wird. Es wird noch nicht jeder Liter dieser Milch ausgelobt, aber in der Fütterung sind etwa zehn Prozent der Milch umgestellt."
Mittlerweile treiben sich die Molkereien gegenseitig an, weitere Produkte "Ohne Gentechnik" zu entwickeln, beobachtet Alexander Hissting. Die Firma Bauer will Käse "Ohne Gentechnik" herstellen, die Firma Zott Mozzarella. Und Landliebe hat vor, Fruchtjoghurt in das Sortiment aufzunehmen. Aber das ist nicht so einfach. Gerd Krewer von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen:
"Das Problem ist, dass man die gentechnikfreien Produkte nur auf die weiße Schiene platzieren kann. Sobald Sie Zusatzstoffe in die Milch geben - seien es Früchte, sei es Zucker, Kakao - wird es mit der Herkunft schwierig, das sauber zu trennen. Von daher, wenn Sie den Handel beobachten, was gentechnikfreie Produkte angeht, das sind Naturjoghurts, Frischkäse, die Milchsorten, wo außer der Milch keine Zutaten drin sind."
Ob sich die Angebotspalette verbreitert, haben schließlich aber auch die Konsumenten in der Hand, denn sie müssen bereit sein, dafür tiefer in die Tasche zu greifen.