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Milchstraße auf Kollisionskurs

Gegen 23 Uhr ziehen jetzt schon die Herbststernbilder am Osthimmel auf. Das markante Viereck des Pegasus zeigt sich als große Raute, an die sich links die Kette der Andromeda anschließt.

Von Dirk Lorenzen |
    Ein Stück oberhalb des mittleren Andromedasterns ist bei dunklem Himmel schon mit bloßem Auge ein ovaler Nebelfleck zu erkennen: Die Andromedagalaxie ist der nächste große Nachbar unserer Milchstraße und sie besteht aus mehr als 200 Milliarden Sternen.

    Schon lange ist bekannt, dass sich Andromeda und die Milchstraße nähern. Nun wollen Astronomen mit Beobachtungen des Hubble-Teleskops herausgefunden haben, dass die beiden Galaxien frontal zusammenstoßen werden.

    Allerdings haben Kollisionen von Galaxien nichts mit Autounfällen auf der Landstraße zu tun. Sie verlaufen wie in Zeitlupe und es kommt niemand wirklich zu Schaden.

    Die Galaxien durchdringen einander. Der Raum zwischen den Sternen einer Galaxie ist so groß, dass sich ein Stern schon besonders dumm anstellen muss, wenn er wirklich in ein anderes Objekt hineinrauscht.

    Der himmlische Unfall wird gut zwei Milliarden Jahre andauern - dann haben sich die Sterne der Milchstraße und von Andromeda zu einer großen elliptischen Galaxie angeordnet. Unser Sonnensystem bekommt dann einen neuen Platz zugewiesen.

    Aber keine Sorge: Der kosmische Crash beginnt erst in etwa vier Milliarden Jahren. Noch ist Andromeda mehr als zwei Millionen Lichtjahre von uns entfernt - aber sie kommt uns pro Stunde um 400.000 Kilometer näher!

    Eines fernen Tages wird die Andromeda-Galaxie hell und groß am Himmel stehen. Dann heißt es: Augen zu - und durch!

    NASA-Informationen zur Kollision von Milchstraße und Andromedagalaxie

    Simulation wie die Kollision der beiden Galaxien ablaufen könnte