Es ähnelt einem geschrumpften Space Shuttle. Es ist rund acht Meter lang, fast fünf Tonnen schwer, verfügt über zwei Stummelflügel, hat einen schwarz-weißen Anstrich, eine Ladebucht, etwa so groß wie ein Sarg, und ein Triebwerk am Heck. Das X-37B sieht jedoch nur aus wie eine Raumfähre. Bei diesem Prototypen handelt es sich um einen unbemannten Gleiter des US-Militärs, den eine Atlas-V-Rakete vom amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All tragen soll.
Ursprünglich was es von der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa konzipiert, dann aber an die Air Force abgegeben worden, die sich damit womöglich einen langgehegten Wunsch erfüllen könnte:
"Mit diesem wiederverwendbaren Vehikel, das ins All fliegen und wieder landen kann, können wir sowjetische Satelliten einfachen und zurückbringen zur Erde. Dies war die damalige Begründung für die Entwicklung der Raumfähren, das US-Präsident Richard Nixon vorgelegt wurde und das ihn natürlich begeisterte. Natürlich ist das Space Shuttle niemals für solche Zwecke benutzt worden, aber es war damals das schlagende Argument."
Roger Launius, Weltraumhistoriker am National Air and Space Museum in Washington, DC. Die Entwicklung und den Bau der Raumfähren-Flotte hatte das US-Militär in den 70er-Jahren mitfinanziert und sich so Verwendungsrechte an den Space Shuttles erworben. In Vandenberg an der kalifornischen Pazifikküste, etwa 300 Kilometer von Los Angeles entfernt, war eigens ein Weltraumbahnof gebaut worden, um von dort geheime Missionen fliegen zu können – ein militärisches Gegenstück zum zivilen Kennedy Space Center in Florida. Dieser Plan wurde jedoch nach dem Unglück der Raumfähre Challenger 1986 aufgegeben. Auch alle im Auftrag des Pentagon durchgeführten zehn Missionen starteten von Cape Canaveral aus. 1992 startete letztmals ein Space Shuttle zu einer geheimen Mission ins All.
Welche Nutzlasten bei militärischen Einsätzen der Fährenflotte jeweils an Bord waren, wurde nie offiziell mitgeteilt; in der Regel waren es Spionagesatelliten. Doch selbst dem Verteidigungsministerium waren die Shuttles irgendwann zu teuer und zu unflexibel. Außerdem standen die Orbiter zu sehr im Licht der Öffentlichkeit und wurden seit Mitte der 90er- Jahre fast nur noch zum Aufbau der neuen Internationalen Raumstation (ISS) eingesetzt – pikanterweise mit Russland als Partner, das bis kurz vorher noch im Blickwinkel der Spionagesatelliten stand.
Doch nach Ende des Kalten Krieges haben sich neue potenzielle Feinde für das US-Militär herauskristallisiert, allen voran der Iran. Mit einem eigenen, flexibel steuerbaren Mini-Raumschiff wie dem X-37B könnte iranisches Gebiet in etwa 300 Kilometer Höhe überflogen werden, ohne dass das Land dessen Umlaufbahn vorausberechnen und somit mögliche Nukleartests entsprechend verlegen könnte. Auch zu einer ferngesteuerten Reparatur erdnaher Satelliten ließen sich solche Transporter dank ihrer Ladebucht nutzen. Schließlich könnten sie auch fremde Satelliten einfangen und zur Erde fliegen, womit sich das Militär doch noch seinen alten Wunsch aus den 70er-Jahren erfüllen könnte. Nach Angaben des US-Militärs soll das X-37B bis zu 270 Tage im All bleiben können. Bei seinem Erstflug dürfte es jedoch nur ein paar mal die Erde umrunden.
Ursprünglich was es von der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa konzipiert, dann aber an die Air Force abgegeben worden, die sich damit womöglich einen langgehegten Wunsch erfüllen könnte:
"Mit diesem wiederverwendbaren Vehikel, das ins All fliegen und wieder landen kann, können wir sowjetische Satelliten einfachen und zurückbringen zur Erde. Dies war die damalige Begründung für die Entwicklung der Raumfähren, das US-Präsident Richard Nixon vorgelegt wurde und das ihn natürlich begeisterte. Natürlich ist das Space Shuttle niemals für solche Zwecke benutzt worden, aber es war damals das schlagende Argument."
Roger Launius, Weltraumhistoriker am National Air and Space Museum in Washington, DC. Die Entwicklung und den Bau der Raumfähren-Flotte hatte das US-Militär in den 70er-Jahren mitfinanziert und sich so Verwendungsrechte an den Space Shuttles erworben. In Vandenberg an der kalifornischen Pazifikküste, etwa 300 Kilometer von Los Angeles entfernt, war eigens ein Weltraumbahnof gebaut worden, um von dort geheime Missionen fliegen zu können – ein militärisches Gegenstück zum zivilen Kennedy Space Center in Florida. Dieser Plan wurde jedoch nach dem Unglück der Raumfähre Challenger 1986 aufgegeben. Auch alle im Auftrag des Pentagon durchgeführten zehn Missionen starteten von Cape Canaveral aus. 1992 startete letztmals ein Space Shuttle zu einer geheimen Mission ins All.
Welche Nutzlasten bei militärischen Einsätzen der Fährenflotte jeweils an Bord waren, wurde nie offiziell mitgeteilt; in der Regel waren es Spionagesatelliten. Doch selbst dem Verteidigungsministerium waren die Shuttles irgendwann zu teuer und zu unflexibel. Außerdem standen die Orbiter zu sehr im Licht der Öffentlichkeit und wurden seit Mitte der 90er- Jahre fast nur noch zum Aufbau der neuen Internationalen Raumstation (ISS) eingesetzt – pikanterweise mit Russland als Partner, das bis kurz vorher noch im Blickwinkel der Spionagesatelliten stand.
Doch nach Ende des Kalten Krieges haben sich neue potenzielle Feinde für das US-Militär herauskristallisiert, allen voran der Iran. Mit einem eigenen, flexibel steuerbaren Mini-Raumschiff wie dem X-37B könnte iranisches Gebiet in etwa 300 Kilometer Höhe überflogen werden, ohne dass das Land dessen Umlaufbahn vorausberechnen und somit mögliche Nukleartests entsprechend verlegen könnte. Auch zu einer ferngesteuerten Reparatur erdnaher Satelliten ließen sich solche Transporter dank ihrer Ladebucht nutzen. Schließlich könnten sie auch fremde Satelliten einfangen und zur Erde fliegen, womit sich das Militär doch noch seinen alten Wunsch aus den 70er-Jahren erfüllen könnte. Nach Angaben des US-Militärs soll das X-37B bis zu 270 Tage im All bleiben können. Bei seinem Erstflug dürfte es jedoch nur ein paar mal die Erde umrunden.