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Weltbiodiversitätsrat
Milliardenschäden und Vielfaltsverlust durch invasive Arten

Invasive Arten tragen weltweit stark dazu bei, dass einheimische Tier- und Pflanzenarten aussterben. Wie aus einer Studie des Weltbiodiversitätsrats hervorgeht, sind eingeschleppte Arten für rund 60 Prozent des Verlustes an biologischer Vielfalt mitverantwortlich.

    Ein Nutria steht im Wasser neben einem Baumstamm und von Schilfhalmen umgeben
    Ein Nutria an der Spree: Ursprünglich stammen diese Nager aus Nord- und Südamerika (picture alliance / dpa / Patrick Pleul)
    Außerdem würden durch sie massive wirtschaftliche Schäden verursacht, heißt es. Allein 2019 waren es laut der UNO-Unterorganisation fast 400 Milliarden Euro. Zum Beispiel verändert die Pazifische Auster das Wattenmeer und damit ein ganzes Ökosystem, die Bisamratte richtet Schäden an Uferböschungen an und Feuersalamander verenden durch eingeschleppte Pilze.
    Insgesamt sind inzwischen 37.000 Arten durch den Menschen in andere Regionen gelangt - etwa jede Zehnte richtet Schäden an. Der Biodiversitätsrat fordert deshalb mehr Kontrollen bei Reisen und internationalem Warenverkehr.

    Ökologe Köhnke fordert Strategie zur Identifizierung

    Der Ökologe Arnulf Köhnke, Artenschutzexperte beim WWF, sagte im Deutschlandfunk, jede zehnte fremde Art siedele sich an, und davon wiederum werde jede zehnte Art problematisch. Die Tigermücke beispielsweise könne das Dengue-Fieber übertragen. In Deutschland sei aber noch keine heimische Art durch invasive Arten vom Aussterben oder massiv im Bestand bedroht.
    Unterdessen sei eine Strategie nötig, mit der invasive Arten identifiziert werden. Damit würde eine Handlungsgrundlage geschaffen, um in frühen Phasen Maßnahmen zu ergreifen. Je länger man warte, desto schwieiger werde es, eine Invasion zu kontrollieren.
    Diese Nachricht wurde am 05.09.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.