Causa Aiwanger
Minderheiten-Vertreter äußern Sorgen wegen Umgang mit Flugblatt-Affäre

Vertreter von Minderheiten haben Sorgen wegen des Umgangs mit der Flugblatt-Affäre von "Freie Wähler"-Chef Aiwanger geäußert.

05.09.2023
    Aiwanger spricht in eine dünnes Mikrophon.
    Hubert Aiwanger, Freie Wähler, beim Gillamoos. (IMAGO / Eibner / IMAGO / Eibner-Pressefoto / Johann Medvey)
    Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Rose, sieht nach eigenen Angaben eine gesellschaftspolitische Klimaveränderung. Ihr Ziel sei die Stärkung eines neuen Nationalismus. Der Verein "Türkische Gemeinde in Deutschland" warnte vor sozialer Spaltung. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, sagte im ARD-Fernsehen, er sei über die lautstarken Jubelrufe beiden Auftritten Aiwangers irritiert. Reue und Demut könne er nicht erkennen. Bayerns Ministerpräsident Söder hatte am Wochenende bekanntgegeben, er werde an seinem Stellvertreter festhalten trotz der Vorwürfe.
    Der Historiker Jürgen Zimmerer äußerte sich dazu im Deutschlandfunk Kultur "fassungslos". Er sprach von einer "Katastrophe für die deutsche Erinnerungskultur". Der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz nannte Söders Entscheidung "schwierig bis verheerend".
    Diese Nachricht wurde am 05.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.