Russland
Mindestens 40 Tote und mehr als 140 Verletzte nach Anschlag auf Konzerthalle bei Moskau

Nach einem bewaffneten Angriff auf eine Konzerthalle am Rande von Moskau mit mindestens 40 Toten und mehr als 140 Verletzten prüft die russische Justiz einen terroristischen Hintergrund. Es sei eine entsprechende Untersuchung eingeleitet worden, teilte das Präsident Putin direkt unterstellte Ermittlungskomitee mit.

    Russische Sicherheitskräfte an der Crocus City Hall
    Russische Sicherheitskräfte an der Crocus City Hall (IMAGO / SNA / Sergey Bobylev)
    Nach Angaben der russischen Generalstaatsanwaltschaft hatten am Abend in Tarnfarben gekleidete Personen in der Stadt Krasnogorsk die Crocus City Hall kurz vor Beginn eines Konzerts der Rockband Piknik gestürmt und das Feuer eröffnet. Es gab Berichte über mehrere Explosionen, durch die das Gebäude in Brand geriet.
    Spezialeinheiten der russischen Nationalgarde sind im Einsatz, ebenso Feuerwehren und Rettungskräfte. Viele Menschen konnten in Sicherheit gebracht werden.
    Moskaus Bürgermeister Sobjanin sprach von einer "schrecklichen Tragödie". Er sagte alle Großveranstaltungen am Wochenende ab. Der Nachrichtenagentur Tass zufolge werden die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen und Bahnhöfen der Hauptstadt verstärkt.

    IS bekennt sich zur Tat

    Am späten Abend reklamierte die Terrormiliz IS die Tat für sich. Russland war in der Vergangenheit unter anderem Ziel von Anschlägen islamistischer Gruppen, aber auch von Angriffen, die psychisch kranken Menschen zugeschrieben wurden.
    In Kiew hatte das Präsidialamt bereits mitgeteilt, die Ukraine habe nichts mit dem Angriff in Moskau zu tun. Die US-Regierung in Washington hat nach eigenen Angaben keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass die Ukraine in die Tat verwickelt sein könnte.
    Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte: "Die Bilder von dem furchtbaren Angriff auf unschuldige Menschen in der Crocus City Hall bei Moskau sind schrecklich." Die Hintergründe müssten rasch aufgeklärt werden. Auch viele andere Länder sowie die EU bekundeten ihre Anteilnahme.
    Diese Nachricht wurde am 22.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.