Das Schlagzeug im Eingangsbereich. An den Fenstern: Zimmerpalmen. Auf Tisch und Kommode: Mischpult, Keyboard, Computer. In der Ecke: ein Himmelbett. Das Musikatelier von Yvonne Cornelius, der Sängerin und Komponistin Niobe, hat mehr von einem Hotelzimmer als einem Studio. Aufgeräumt und ordentlich, weit entfernt von kreativem Chaos.
"Hier habe ich meine Platte fertig gemacht. Ich stand immer an der Wand da hinten und war immer kurz vorm Durchdrehen."
Mit einem Nervenzusammenbruch steigt Niobe auch in ihr sechstes Studioalbum "The Cclose Calll" ein: Sägende Gitarren durchtrennen bei "The Stillness" Ruhe und Gelassenheit.
Drei Stücke weiter nimmt sie mit Pfeifen und jazzigen Schunkel-Akkorden Kindern die Angst vor Monstern. Am Ende der Platte schwingt sich Niobe verträumt, freiheitsliebend in luftige Höhen.
Trübsinn, Trost und Traumwelten - die Lieder von Niobe sind Geschichten, die weniger von Biografie und Identität erzählen, als vielmehr Schicksal und Befindlichkeit verbildlichen.
"Bei 'As long as I can fly' geht es um diese Fliegerinnen aus den 40ern. Solange die fliegen durften, waren die die glücklichsten Menschen auf der ganzen weiten Erde. Aber als die Flugzeuge für Kriegszwecke eingesetzt wurden, konnten die das mit ihrem Gewissen oftmals nicht mehr vereinbaren."
38 Minuten, 12 Stücke: Niobe erweckt auf ihrem neuen Album mit jedem Lied filmreife Schicksalsbilder - von schauderhaft bis schwelgerisch. Der Schreckensruf aus gruseligen B-Movies steckt dabei schon im Titel: "The Cclose Calll" - Close mit zwei C und Call mit drei L geschrieben:
"The Cclose Calll heißt ja so viel wie: Gerade von der Schippe gesprungen, gerade noch so davon gekommen. So eine Horror-Vision - The Cclose Calll - wie das Leben hätte sein können, wenn es nicht der Zufall so gut gemeint hätte."
Das Kippen der Biografie. Der Knacks in der Psyche. Das falsche im richtigen Leben. Auf "The Cclose Calll" wird die maximale Fallhöhe, der Abgrund zwischen gut und schlecht, vertont: Ein spielsüchtiger Lebenspartner in "Does He Gallop O Walk", ein Stalking-Opfer in "Stop! You Send For Me" oder eine begnadete Sängerin zwischen Kunst und Prostitution in "You Have To Be More".
Die Stücke von Niobe sind Minihörspiele im Pop-Format. Akustisches Daumenkino - präzise und punktgenau produziert.
"Does He Gallop O Walk - dieses Stück hat mich fast umgebracht, weil das Timing war extrem schwer zu halten. Es sind einfach extrem viele Zwischentöne. Und irgendwann morgens wache ich auf und hab mir gesagt: das bringt alles gar nichts, ich muss jetzt hier meine Stimme runter rechnen und muss die zu einer männlichen Stimme machen und dann habe ich stundenlang dieses Ding eingesungen bis ich genau das vor mir hatte. Das Bild, das ich brauchte."
"Ich sehe mich ja in der Avantgarde: dass ich Vorschläge mache, wie die Musik sich anhören kann. Das ist halt vor Pop."
Die Geräusche. Die vertonten Alltagsgeschichten. Der facettenreiche, mutige und verschrobenen Gesang: Mag das Album "The Cclose Calll" an manchen Stellen noch so schräg klingen, der eigenwillig soulige Gesang von Yvonne Cornelius nimmt einem in jedem Stück aufs Neue die Angst vor dem Verstörenden in dieser Welt. In der Musik von Niobe glänzt die Schönheit auch durch den Makel.
"Ich probe gerade mit ein paar neuen Musikern mein Konzert und da kommen dann von meinen alten Platten auch Stücke vor. Dieses: Turn around in the sun, ever more like ... Manchmal vergesse ich meine Texte, wenn ich sie schon lange nicht mehr gesungen haben."
"The Cclose Calll" erscheint am 4.11.2011 auf dem Kölner Label Tomlab.
Die ersten Live-Termine zum neuen Album:
18/11/2011 Berlin (HBC)
20/11/2011 Hamburg (Golden Pudel Club)
29/11/2011 Nürnberg (K4)
"Hier habe ich meine Platte fertig gemacht. Ich stand immer an der Wand da hinten und war immer kurz vorm Durchdrehen."
Mit einem Nervenzusammenbruch steigt Niobe auch in ihr sechstes Studioalbum "The Cclose Calll" ein: Sägende Gitarren durchtrennen bei "The Stillness" Ruhe und Gelassenheit.
Drei Stücke weiter nimmt sie mit Pfeifen und jazzigen Schunkel-Akkorden Kindern die Angst vor Monstern. Am Ende der Platte schwingt sich Niobe verträumt, freiheitsliebend in luftige Höhen.
Trübsinn, Trost und Traumwelten - die Lieder von Niobe sind Geschichten, die weniger von Biografie und Identität erzählen, als vielmehr Schicksal und Befindlichkeit verbildlichen.
"Bei 'As long as I can fly' geht es um diese Fliegerinnen aus den 40ern. Solange die fliegen durften, waren die die glücklichsten Menschen auf der ganzen weiten Erde. Aber als die Flugzeuge für Kriegszwecke eingesetzt wurden, konnten die das mit ihrem Gewissen oftmals nicht mehr vereinbaren."
38 Minuten, 12 Stücke: Niobe erweckt auf ihrem neuen Album mit jedem Lied filmreife Schicksalsbilder - von schauderhaft bis schwelgerisch. Der Schreckensruf aus gruseligen B-Movies steckt dabei schon im Titel: "The Cclose Calll" - Close mit zwei C und Call mit drei L geschrieben:
"The Cclose Calll heißt ja so viel wie: Gerade von der Schippe gesprungen, gerade noch so davon gekommen. So eine Horror-Vision - The Cclose Calll - wie das Leben hätte sein können, wenn es nicht der Zufall so gut gemeint hätte."
Das Kippen der Biografie. Der Knacks in der Psyche. Das falsche im richtigen Leben. Auf "The Cclose Calll" wird die maximale Fallhöhe, der Abgrund zwischen gut und schlecht, vertont: Ein spielsüchtiger Lebenspartner in "Does He Gallop O Walk", ein Stalking-Opfer in "Stop! You Send For Me" oder eine begnadete Sängerin zwischen Kunst und Prostitution in "You Have To Be More".
Die Stücke von Niobe sind Minihörspiele im Pop-Format. Akustisches Daumenkino - präzise und punktgenau produziert.
"Does He Gallop O Walk - dieses Stück hat mich fast umgebracht, weil das Timing war extrem schwer zu halten. Es sind einfach extrem viele Zwischentöne. Und irgendwann morgens wache ich auf und hab mir gesagt: das bringt alles gar nichts, ich muss jetzt hier meine Stimme runter rechnen und muss die zu einer männlichen Stimme machen und dann habe ich stundenlang dieses Ding eingesungen bis ich genau das vor mir hatte. Das Bild, das ich brauchte."
"Ich sehe mich ja in der Avantgarde: dass ich Vorschläge mache, wie die Musik sich anhören kann. Das ist halt vor Pop."
Die Geräusche. Die vertonten Alltagsgeschichten. Der facettenreiche, mutige und verschrobenen Gesang: Mag das Album "The Cclose Calll" an manchen Stellen noch so schräg klingen, der eigenwillig soulige Gesang von Yvonne Cornelius nimmt einem in jedem Stück aufs Neue die Angst vor dem Verstörenden in dieser Welt. In der Musik von Niobe glänzt die Schönheit auch durch den Makel.
"Ich probe gerade mit ein paar neuen Musikern mein Konzert und da kommen dann von meinen alten Platten auch Stücke vor. Dieses: Turn around in the sun, ever more like ... Manchmal vergesse ich meine Texte, wenn ich sie schon lange nicht mehr gesungen haben."
"The Cclose Calll" erscheint am 4.11.2011 auf dem Kölner Label Tomlab.
Die ersten Live-Termine zum neuen Album:
18/11/2011 Berlin (HBC)
20/11/2011 Hamburg (Golden Pudel Club)
29/11/2011 Nürnberg (K4)