Grönland
Ministerpräsident Egede reagiert empört auf angekündigten Besuch einer US-Delegation

Der grönländische Ministerpräsident Egede hat den geplanten Besuch einer US-Delegation als Einmischung aus dem Ausland kritisiert. Die Integrität Grönlands und seine Demokratie müssten ohne Abstriche respektiert werden, sagte Egede in der Hauptstadt Nuuk. Es werde keine offiziellen Treffen mit den Mitgliedern der Delegation geben.

    Grönlands Ministerpräsident Múte B. Egede spricht auf einer Veranstaltung.
    Grönlands Ministerpräsident Egede (Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix/dpa)
    Vertreter der USA planen für Donnerstag eine Reise nach Grönland, das zu Dänemark gehört, aber auch von US-Präsident Trump beansprucht wird. Die Delegation wird geleitet von Usha Vance, der Ehefrau von Vizepräsident Vance. Auch der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Waltz, und Energieminister Wright sind dabei.
    Programmpunkte der Delegation sind laut dem Weißen Haus unter anderem Besuche historischer Stätten und eines traditionellen Hundeschlittenrennens.

    Proteste gegen Trump - Regierungsbildung dauert an

    Am Wochenende hatten in Grönland zahlreiche Menschen gegen die Ansprüche Trumps protestiert. Auch die zuletzt erfolgte Parlamentswahl stand ganz unter dem Eindruck der Äußerungen des neuen US-Präsidenten. Die Abstimmung war deshalb sogar vorgezogen worden. Die Partei von Ministerpräsident Egede und dessen Koalitionspartner erlitten deutliche Verluste. Wahlgewinner die Mitte-Rechts-Partei Demokraatit mit ihrem Spitzenkandidaten Nielsen, der nun eine Regierungsbildung versucht.
    Das Wahlergebnis galt vor allem als Zeichen dafür, dass sich die Mehrheit der Grönländer eine Unabhängigkeit von Dänemark wünscht. Teil der USA zu werden, wird hingegen nur von sehr wenigen Menschen befürwortet.
    Diese Nachricht wurde am 24.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.