
Dreyer habe sich mit ganzer Kraft, viel Energie, Klugheit und Gottvertrauen für Rheinland-Pfalz eingesetzt. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Latzel, teilte mit, er habe die große Menschenfreundlichkeit Dreyers, ihr soziales Engagement und ihre politische Weitsicht als Landesmutter und Bundespolitikerin sehr zu schätzen gelernt.
Eine Regierungssprecherin in Berlin sagte, Bundeskanzler Scholz schätze Dreyer als verlässliche und volksnahe Politikerin. Bundesjustizminister Buschmann von der FDP erklärte, Rheinland-Pfalz verliere eine kompetente, immer gesprächsbereite und sympathische Ministerpräsidentin. Die Ministerinnen der Grünen in der rheinland-pfälzischen Ampel-Koalition, Binz und Eder, teilten mit, Dreyer habe das Land mit Tatkraft, großem Engagement und viel Herz geprägt.
CDU-Landeschef Baldauf sagte, Dreyers Rückzug verdiene Respekt. Es sei aber zugleich der Schlussstrich unter eine jahrelange Stillstandspolitik in Rheinland-Pfalz. Mit Blick auf Dreyers Nachfolger, den bisherigen Landes-Sozialminister Schweitzer sagte der CDU-Landeschef, ein echter Neuanfang der SPD sei das nicht.
Dreyer: "Die Kraft geht aus"
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer hatte heute ihren Rücktritt angekündigt. Dreyer sagte in Mainz, die Kraft, mit der sie ihr Amt bislang ausgeübt habe, sei endlich. Deshalb habe sie vor einigen Tagen ihre Demission entschieden.
Dreyer dankte den Partnern ihrer Ampel-Koalition für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie ist bereits seit langem an multipler Sklerose erkrankt. Einen Zusammenhang zwischen ihrem Rücktritt und der unheilbaren Nervenkrankheit stellte sie aber nicht ausdrücklich her.
Die 63-Jährige steht seit 2013 an der Spitze der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Die SPD-Ko-Vorsitzende Esken würdigte Dreyer als eine der erfolgreichsten Ministerpräsidentinnen Deutschlands. Dreyer vereine Kompetenz, Führungsstärke und das Vertrauen der Menschen, das weit über ihr Bundesland hinausstrahle, sagte Esken in Berlin.
Neuer Ministerpräsident in Mainz soll der bisherige Sozialminister Schweitzer werden. Er bezeichnete Dreyer als Vorbild und bedankte sich für das Vertrauen. Seine Wahl zum Ministerpräsidenten ist für den 10. Juli geplant. Die nächste turnusmäßige Landtagswahl in Rheinland-Pfalz soll 2026 stattfinden.
Zudem wurde auch ein Wechsel an der Spitze der Landes-SPD bekannt. Neue Vorsitzende soll die Chefin der SPD-Fraktion, Bätzing-Lichtenthäler, werden. Sie folgt auf den bisherigen Amtsinhaber Lewentz.
Diese Nachricht wurde am 19.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.