Mutmaßliche rassistische Attacke in Mecklenburg-Vorpommern
Ermittlungen dauern an - Schwesig entsetzt über Angriff auf Kinder

Nach dem mutmaßlich rassistischen Angriff auf zwei ghanaische Kinder und deren Vater in Mecklenburg-Vorpommern dauern die Ermittlungen an.

    Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig im Porträt
    Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig zeigt sich entsetzt über einen mutmaßlich rassistischen Angriff auf ghanaische Kinder. (picture alliance / Flashpic / Jens Krick)
    Die Polizei in Rostock teilte mit, man gehe diversen Hinweisen nach. Diese beträfen auch Menschen, die möglicherweise an der Tat beteiligt gewesen seien.
    Nach Polizeiangaben waren die beiden Mädchen im Alter von acht und zehn Jahren gestern in Grevesmühlen aus einer Gruppe von etwa 20 Jugendlichen heraus angegriffen worden. Die Achtjährige und ihr hinzugekommener Vater seien leicht verletzt worden.

    Politik fordert Konsequenzen

    Ministerpräsidentin Schwesig sprach von einer abscheulichen Tat. Diese müsse rasch Konsequenzen haben, schrieb die SPD-Politikerin auf der Plattform X. Man dürfe nicht zulassen, dass Hass und Hetze die Gesellschaft vergifteten. Auch Innenminister Pegel verurteilte den Angriff. Der Bürgermeister von Grevesmühlen, Prahler, sprach im NDR von "enthemmter Unmenschlichkeit". Die Integrationsbeauftragte in Mecklenburg-Vorpommern, Michael, appellierte an die Jugendlichen, die Täter zu benennen und nicht aus Gruppendruck zu schweigen.
    Die Polizei ermittelt den Angaben zufolge unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung. Außerdem prüft sie laut dem Polizeipräsidium Rostock einen Zusammenhang mit einem Vorfall auf dem Stadtfest in Grevesmühlen. Dort hätten Unbekannte zu dem Lied "L´Amour toujours" rassistische Parolen gegrölt, sagte ein Sprecher dem NDR.
    Diese Nachricht wurde am 16.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.