Weil der ostfriesische Astronom dieses Objekt niemals zuvor gesehen hatte, meinte er, eine helle Sternexplosion entdeckt zu haben – so wie der Däne Tycho Brahe fast ein Vierteljahrhundert zuvor eine Supernova beobachtet hatte.
Doch Mira im Walfisch ist ein veränderlicher Stern, der mal heller und mal schwächer leuchtet. Er pulsiert mit einer Periode von rund elf Monaten. Die meiste Zeit ist er so schwach, dass er nur in einem Teleskop zu sehen ist. Doch zum Maximum ist er gut mit bloßem Auge zu beobachten – so wie derzeit.
David Fabricius nannte ihn "mira stella", den wunderbaren Stern. Mira hat etwas mehr Masse als unsere Sonne und befindet sich in seiner letzten Lebensphase. Er hat sich zum Roten Riesen aufgebläht.
Weil der "Sternmotor" schon etwas stottert, dehnt sich der Stern innerhalb von elf Monaten weiter aus und zieht sich wieder zusammen. Miras Durchmesser pulsiert um gut 20 Prozent – aus der Nähe sähe es wohl so aus, als "atme" der Stern ganz langsam. Das Pulsieren führt dazu, dass er im Maximum etwa sechsmal heller leuchtet als im Minimum.
Derzeit ist Mira wieder etwa so hell wie der schwächste Stern im Großen Wagen. Die markante Spitze des Sternbilds Fische zielt genau auf Mira: den wunderbaren Stern, der jetzt wieder mit bloßem Auge am Himmel zu erkennen ist.