Menschenrechte
Missio: Immer noch werden Frauen weltweit als vermeintliche Hexen verfolgt, vertrieben, gefoltert und ermordet

Das katholische Hilfswerk Missio weist auf die nach wie vor existierende Verfolgung von Frauen als vermeintliche Hexen hin.

03.08.2024
    Die Frau blickt mit ernstem Gesicht in einem Raum die Kamera. Das Gesicht zeigt mehrere Narben sowie verblasste Tätowierungen.
    Als Hexe bezichtigt und gefoltert: Eine Frau aus der Nähe von Goroka in Papua-Neuguinea trägt von der Attacke noch zahlreiche Narben im Gesicht (aufgenommen am 14.10.2011). (Christiane Oelrich / dpa)
    In verschiedenen Ländern würden sie vertrieben, gefoltert und ermordet, sagte ein Sprecher der Rheinischen Post. Auch Kinder und Männer würden zu Opfern. In Papua-Neuguinea etwa treffe es überwiegend Frauen, in Benin meist Kinder und in Tansania Menschen mit Albinismus. Das Phänomen habe unterschiedliche Facetten. Missio-Recherchen zufolge seien Menschen in mehr als 40 Staaten wegen des Hexenwahns gefährdet. Kriege, Katastrophen und Krankheiten bereiteten den Boden dafür. Das sei schon in der Neuzeit in Deutschland so gewesen. Meist seien es niedrige Beweggründe wie Neid, die zu solchen Vorfällen führten. Ein Hauptmotiv liege in der Suche nach Sündenböcken. Laut Schätzungen seien in den vergangenen 60 Jahren weltweit mehr Menschen wegen Hexerei geötet worden, als in 350 Jahren europäischer Geschichte.
    Missio bemüht sich seit einigen Jahren um mehr Aufmerksamkeit für den Kampf gegen das Phänomen. Unter anderem erklärte das Hilfswerk daher den 10. August zum Internationalen Tag gegen Hexenwahn.
    Diese Nachricht wurde am 03.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.