Rakiéta Poyga gründete 1998 eine Organisation zur Beendigung weiblicher Genitalverstümmelungen in Burkina-Faso. Ihre Mitarbeiter gehen in Dörfer und versuchen die Bewohner davon zu überzeugen, ihre Mädchen nicht mehr beschneiden zu lassen. Zugleich setzen sie sich dafür ein, alternative Beschäftigungsmöglichkeiten für die Beschneiderinnen zu finden. Poyga studierte Wirtschaftswissenschaften in der DDR und in West-Berlin und kehrte 1994 nach Burkina Faso zurück.
Der zweite Preis ging an Ordensschwester Lorena Jenal. Sie setzt sich in Papua-Neuguinea gegen Hexenwahn ein. In ihrer Dankesrede sagte die 74-Jährige, bis heute habe sie 270 Frauen aus "den Fängen der Folterer" befreien können. Im September traf sie Papst Franziskus bei dessen Besuch im Land, um ihm persönlich von den Zuständen dort zu berichten. Missio-Chef Bingener sagte der KNA, zumeist treffe die Verfolgung als vermeintliche Hexen Frauen, die für Krankheiten, Unfälle oder Naturereignisse verantwortlich gemacht würden. Aufklärung und Bildung seien nötig, damit Menschen solche Horrorgeschichten nicht glaubten.
Frauen, die neue Wege gehen, um andere zu unterstützen
Mit dem Preis erinnert Missio an Pauline Jaricot (1799-1862). Sie gilt als Ideengeberin für die Gründung einer Sammel- und Missionsvereinigung in Lyon. Anlässlich der Seligsprechung Jaricots am 22. Mai 2022 in Lyon lobte Missio erstmals den gleichnamigen Preis aus.
Er soll Frauen in Afrika, Asien oder Ozeanien hervorheben, die aus der Haltung der Nächstenliebe neue Wege gehen, um andere zu unterstützen. Die Auszeichnung ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
Diese Nachricht wurde am 14.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.