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Mission "Chang'e 5"
China holt den Mond

Neunmal wurden Mondproben auf die Erde gebracht: Die sechs Landemissionen des Apollo-Programms und drei sowjetische Luna-Sonden haben rund vierhundert Kilogramm Mondgestein eingesammelt, zuletzt Mitte der Siebzigerjahre. Ende des Jahres soll Chinas "Chang'e 5"-Mission erneut Mondmaterial zurück zur Erde bringen.

Von Dirk Lorenzen | 17.04.2017
    Chinas Sonde Chang'e-3 auf dem Mond
    Chinas Sonde Chang'e-3 auf dem Mond (CSA)
    Das gut acht Tonnen schwere unbemannte Raumschiff besteht aus vier Teilen. "Chang'e 5" wird zunächst in eine Mondumlaufbahn einschwenken. Dort trennen sich die Landefähre und die Aufstiegskapsel vom Rest der Sonde. Nach der weichen Landung sammelt die Landefähre die Proben ein und deponiert sie in einem Gefäß in der Aufstiegskapsel. Diese hebt wieder vom Mond ab und koppelt an den Orbiter und den Rückkehrcontainer an, die währenddessen den Trabanten umkreist haben.
    Die Aufstiegskapsel übergibt die Proben und wird abgetrennt. Dann zündet das Gespann aus Orbiter und Rückkehrcontainer die Triebwerke und fliegt Richtung Erde. Einige tausend Kilometer vor der Ankunft trennen sich die beiden. Der Rückkehrcontainer tritt in die Atmosphäre ein und landet sanft – mit hoffentlich einigen Kilogramm Mondgestein an Bord.
    Sollte die Mission tatsächlich gelingen, hätte China drei große Schritte auf einmal getan: den Mond zu umkreisen, dort gezielt zu landen und zurück zur Erde zu fliegen. Diese Technik beherrscht derzeit niemand.
    Das Reich der Mitte plant schon den nächsten Schritt: "Chang'e 4" – die vermeintlich falsche Nummerierung liegt an Umstellungen im Programm – soll 2018 sanft auf der Rückseite des Mondes landen. Auch das hat es noch nie gegeben.